Verkehrsentlastungen in der Stadt Erfurt durch den westlichen und nördlichen Ringschluss der A 71

12.06.2007 00:00

„Wir haben immer prognostiziert, dass der Erfurt Ring Entlastungen für die Stadt bringen wird. Und natürlich auch gehofft, dass die Prognosen eintreten. Jetzt haben wir den Beleg!“, zeigt sich Erfurts Beigeordneter für Bau und Verkehr Ingo Mlejnek erfreut über die Ergebnisse der Verkehrszählung.
Mit der Eröffnung der Autobahn am 15. Dezember letzten Jahres ist für Teile des Stadtgebietes eine völlig neue Verkehrssituation entstanden, nun liegen die Auswertungen der ersten Zählungen vor, die eine deutliche Verkehrsentlastungen beweisen, erklärt Mlejnek.

Durch das Tiefbau- und Verkehrsamt wurden in Zusammenarbeit mit dem Umwelt- und Naturschutzamt der Stadtverwaltung Erfurt schon in den vergangenen Jahren umfangreiche Verkehrszählungen durchgeführt. Somit besteht ein Zahlenwerk, das die Verkehrssituation vor dem vollständigen Ringschluss der A 71 im Norden und Westen der Landeshauptstadt beschreibt. Mit aktuellen Verkehrsmessungen und einem Vergleich der Vorher- und Nachherzustände werden gegenwärtig die tatsächlich eingetretenen Verkehrsentlastungen ermittelt.

Unter Berücksichtigung von anstehenden großen und damit verkehrsbeinflussenden Baumaßnahmen konzentrierten sich die Messungen bisher schwerpunktmäßig auf die westliche Stadteinfahrt und den Bereich der nördlichen Querverbindung (Am Roten Berg, Straße der Nationen). Die Messergebnisse, insbesondere an der Binderslebener Landstraße, bestätigen die prognostizierten Entlastungswirkungen als Erfolge der kommunalen Verkehrsplanung.

Mlejnek hierzu: „Gegenüber dem Vorherzustand im Oktober 2006 wurde im März 2007 ein Rückgang von mehr als 6 000 Kraftfahrzeugen an einem normalen Werktag gemessen. Diese Größenordnung wurde auch in der erneuten Messung im Mai bestätigt.“ In besonderem Maße sei auf den Rückgang von schweren Lastkraftwagen um über 70 Prozent hinzuweisen, die in der Vergangenheit als Hauptemitenten für übermäßige Lärm- und Schadstoffbelastungen festgestellt wurden, so der Baubeigeordnete.

Ein Vergleich mit der Verkehrssituation vor der Inbetriebnahme der sogenannten Querspange Hersfelder Straße im Jahre 1998 zeigt heute leicht erhöhte Gesamtverkehrsbelastungen, die unter anderem als Folge struktureller Entwicklungen wie dem Büropark Airfurt, dem Ausbau des Flughafens oder der Entwicklung des Wohngebietes in der Weinsteige zu erklären sind. Bei einer Betrachtung des Lastkraftwagenverkehrs wurden aktuell niedrigere Verkehrsmengen als 1998 ermittelt.

Im Bereich der Eisenacher Straße / B 7 konnten ebenfalls Verkehrsreduzierungen ermittelt werden, die mit 13 Prozent im Raum Schmira erwartungsgemäß geringer als auf der Binderslebener Landstraße ausfallen. Der Anteil des Lastkraftwagenverkehrs, insbesondere der schweren Lastkraftwagen, zeigt spürbare Rückgänge von bis zu 40 Prozent gegenüber dem Zustand vor dem Ringschluss, so der Beigeordnete. Erhebliche Reduzierungen von durchschnittlich 20 Prozent können auch auf dem gesamten Straßenzug der nördlichen Querverbindung nachgewiesen werden. Der Lastkraftwagenverkehr erfährt hier einen Rückgang von durchschnittlich etwa 40 Prozent.

Erste Ergebnisse liegen auch für die Achse Stotternheim – Mittelhausen – Kühnhausen – B 4  vor, welche durch ihre Parallellage zur Autobahn besonders hohe Entlastungswirkungen erwarten lässt. Hier wurden auf dem Abschnitt zwischen B 4 und Mittelhausen durchschnittlich 40 Prozent der gesamten Verkehrsmenge reduziert, während bei einer ausschließlichen Betrachtung des Lastkraftwagenverkehrs die Reduzierungen zwischen 30 und 65 Prozent differieren.

„Die Messungen werden bis zum Jahresende fortgesetzt. Bereits heute lässt sich aber schon eindrucksvoll nachweisen, welche Entlastung für den städtischen Verkehr und welche damit verbundenen Reduzierungen von Lärm- und Schadstoffemissionen durch den geschlossenen Erfurter Ring gegeben sind“, zeigt sich Ingo Mlejnek über die Ergebnisse erfreut.