Alte Erfurter Züchtungen im Hirschgarten: Pflanzbeginn im Mai

06.05.2008 00:00

Eines der größten Projekte im Zusammenhang mit Erfurts Teilnahme an dem bundesweiten Wettbewerb Entente Florale stellt die temporäre Bepflanzung des Erfurter Hirschgartens dar. Ein 6000 Quadratmeter großes Beet mit Erfurter Züchtungen – alte Erfurter Züchtungen von Sommerblumen, Gemüse- und Arzneipflanzen uns solche, die als Sortenbezeichnung den Namen der Stadt Erfurt tragen – wird bis in den Herbst hinein das Bild des Hirschgartens prägen und die einstige Baugrube in ein Blütenmeer verwandeln.   

"Mit dieser Präsentation möchten wir an die Gartenbautradition Erfurts erinnern und auf die Ergebnisse der Züchtungen Erfurter Samenzuchtbetriebe in den letzten beiden Jahrhunderten auf­merksam machen", erklärt Andreas Bausewein das Anliegen dieses Projektes, welches gemeinsam mit der Erfurter Gärtnerschaft vorbereitet wurde. Mitte dieses Monats wird mit der Bepflanzung des Hirschgartens begonnen, die Fläche soll bis in den Oktober hinein als "Erfurter Beet" erlebbar sein.

Die Gestaltung mit langen Blumenreihen ist an die ehemaligen Blumenfelder vor den Toren der Stadt angelehnt. Nachempfunden wurden auch die in den Saatzuchtbetrieben vielerorts vorhandenen Stellagen, auf denen die Blumentöpfe für Züchtungs- und Vermehrungsarbeiten aufgestellt wurden. Im Zentrum der Fläche befinden sich Anpflanzungen von insgesamt 125 historischen einjährigen Sorten aus den Züchtungen von Gemüsepflanzen und Sommerblumen wie den schmackhaften Kopfsalat "Erfurter Dick­kopf", Puffbohnen, die kleine Dahlie "Erfurter Zwerg" oder die farbenprächtige Sommerazalee "Erfurter Blut". Maßgeblich beteiligt an der Recher­che nach altem Saatgut und dessen Aufzucht ist die Lehr- und Versuchsanstalt Gartenbau Erfurt.  

Die "Felder" um das historische Beet dienen der Präsentation des aktuellen Pflanzensortiments und stellen somit einen Kontrast zu den historischen Sorten dar. Sie sind ein Beitrag in Erfurt ansässiger Gartenbaubetriebe, wie die Firmen Chrestensen, Rose und Haage sowie Gartenbauunternehmen, die ihren Ursprung in Erfurt hatten, wie die Firmen Benary und Weigelt. Die im äußeren Bereich angrenzenden Flächen werden als Ausstellungs- und Präsenta­tionsflächen von Bäumen, Gehölzen und Blühpflanzen in Pflanz­gefäßen genutzt.
Parallel zu dieser Präsentation lädt das Deutsche Gartenbau­museum in die Räume des Europäischen Informationszentrums gegenüber dem Hirschgarten ein. Die dort gezeigte Ausstellung trägt den Titel "Erfurts grünes Fenster in die Vergangenheit".