Neuerscheinung "Städtische Selbstbilder und bauliche Repräsentation. Architektur und Städtebau in Erfurt 1918-1933"

23.03.2010 12:00

Jüngst erschien im Berliner Lukas-Verlag mit Unterstützung der Sparkasse Mittelthüringen, der Sparkassenstiftung, des Vereins Erfurter Studien zur Kunst- und Baugeschichte e. V. und der Stadtverwaltung Erfurt eine umfassende und reich illustrierte Darstellung zur bisher wenig erforschten Stadtbaugeschichte Erfurts der Zeit von 1918 bis 1933.

Ganz allgemein hat die Geschichtsforschung in der Bundesrepublik Deutschland durch ihre Fokussierung auf die avantgardistische Moderne ein einseitiges Bild von Architektur und Städtebau in der Weimarer Republik gezeichnet. Die weit häufigeren Leistungen, die aus der Vergangenheit und aus der naturräumlichen Umwelt ihre Motivation schöpften, sowie Städte, an denen das fortschrittsorientierte Neue Bauen weniger in Erscheinung trat, wurden nur unzureichend berücksichtigt. Darunter auch die Stadt Erfurt. 
Der Denkmalpfleger und Architekturhistoriker Dr.-Ing. Mark Escherich behandelt in seinem neuen Buch am Beispiel Erfurts die grundsätzliche Frage, ob die Identität einer Stadt einen bisher unterschätzten Einfluss auf planerische Prozesse und urbanistische Wandlungen in den 1920er Jahren hatte.
Neben den stadtplanerischen Instanzen und deren Tätigkeit werden in dem Buch die wichtigsten Handlungsfelder städtischen Bauens anhand ausgewählter Projekte vorgestellt. Sechs Kapitel dokumentieren Planung und Verwirklichung von Bauten und Ensembles sowie Maßnahmen der Altstadtsanierung und der Stadtbildgestaltung.

Mark Escherich: Städtische Selbstbilder und bauliche Repräsentation. Architektur und Städtebau in Erfurt 1918–1933, ISBN 978-3-86732-062-7, 363 Seiten, 207 Abb., 21,0 x 23,5 cm, Festeinband