Gesundheitliche Risiken von E-Zigaretten nicht unterschätzen!

18.01.2012 12:48

Vor einer zunehmenden Verbreitung von elektrischen Zigaretten (E-Zigaretten) warnt die Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) Prof. Dr. Elisabeth Pott: "Der Konsum von E-Zigaretten ist mit gesundheitlichen Risiken verbunden, denn die benutzten Kartuschen enthalten häufig neben dem Suchtstoff Nikotin auch andere gesundheitsschädigende Substanzen. Deshalb ist vom Konsum der E-Zigarette abzuraten."

E-Zigaretten gleichen in Form und Größe herkömmlichen Zigaretten und bestehen aus einem Zigarettenkörper mit Batterie und Schaltkreis, einem elektrischen Vernebler, einer auswechselbaren Kartusche, die mit Flüssigkeit (Liquid) gefüllt ist und einem Mundstück. Mit dem Ziehen am Mundstück wird die Flüssigkeit verdampft und inhaliert. Das dabei entstehende, als feiner Nebel sichtbare Aerosol wird vom Raucher eingeatmet. Eine Flüssigkeitskartusche soll nach Anbietern und Herstellern so viele Züge wie ein Päckchen herkömmlicher Zigaretten ermöglichen. Die Kartusche wechselt der Konsument aus.

Aufgrund der bislang unzureichenden Deklaration der Inhaltsstoffe in den Flüssigkeiten werden Verbraucher über mögliche Gesundheitsrisiken im Unklaren gelassen. Auch der Dampf, der über den Konsum von E-Zigaretten in die Raumluft gelangt, ist bisher nicht wissenschaftlich auf seine Unbedenklichkeit hin untersucht.
Der über E-Zigaretten eingeatmete Dampf besteht bis zu 90 Prozent aus Propylenglykol, das kurzfristig akute Atemwegsreizungen auslösen kann. Bislang völlig unbekannt sind die gesundheitlichen Auswirkungen bei dauerhafter und wiederholter Inhalation von Propylenglykol. Neben bekannten Substanzen wie Ethanol, Glyzerin, Nikotin und Aromastoffen (Apfel, Erdbeere, Banane, Zitrone, Kaffee, Rum, Karamell …) hat die amerikanische Kontrollbehörde Food and Drug Administration (FDA) in einigen Kartuschen giftige Substanzen wie Krebs erregende Nitrosamine nachweisen können.

Die Zubereitungen für elektrische Zigaretten, so das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ), "enthalten in der Regel 0 bis 24 mg Nikotin pro Kartusche. Teilweise befinden sich auf den Packungen nur ungenaue Angaben zum Nikotingehalt wie "niedrig" oder "hoch"." Nikotin macht abhängig und ein regelmäßiger Konsum führt zu einer Toleranzentwicklung. Es wird eine immer höhere Nikotindosis benötigt, um die gewünschte Wirkung zu erzielen. "Verschluckt ist eine Dosis von 50 mg Nikotin tödlich. Bei Kindern kann bereits eine Dosis von 1 mg pro Kilogramm Körpergewicht tödlich sein."
Auch für einen Rauchstopp ist die E-Zigarette nicht geeignet. "Wer meint, dass er sich mit der E-Zigarette einen Rauchstopp erleichtern kann, irrt", betont Prof. Dr. Pott. "Für einen auf Dauer erfolgreichen Rauchstopp ist eine Verhaltensänderung nötig, die mit dem Konsum von E-Zigaretten aber nicht erreicht wird."

Auf dem Markt wird eine Vielzahl von Marken und Modellen angeboten, die unterschiedliche Funktionsprinzipien, Inhaltsstoffe und Nikotingehalt vorweisen. Die süßen und fruchtigen Aromen der E- Zigaretten erleichtern Kindern und Jugendlichen den Einstieg zum Tabakkonsum. "Die Nutzung elektrischer Zigaretten in Rauchverbotszonen kann nicht unterstützt werden." (DKFZ)
Bewährte Angebote zum Rauchstopp bietet die BZgA unter www.rauchfrei-info.de und ausführlichere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter: www.dkfz.de Das Rauchertelefon des DKFZ ist zu erreichen: Mo bis Fr 14:00 -17:00 Uhr Rauchertelefon: 06221 424200, Rauchertelefon für Krebspatienten:   06221 424224.