Der Kaiser von Atlantis oder Die Todverweigerung: Oper aus Theresienstadt im Erinnerungsort Topf & Söhne

21.11.2016 08:29

Am 25. November um 18 Uhr wird im Erinnerungsort Topf & Söhne die Oper "Der Kaiser von Atlantis oder Die Todverweigerung" in einer Klavierquartettfassung aufgeführt. Der Abend ist das 17. Konzert in der von der Sparkassenstiftung Erfurt geförderten Reihe "Vergessene Genies".

Die Oper entstand 1943 im KZ Theresienstadt. Der jüdische Komponist Viktor Ullmann (1898 –1944), ein Schüler von Arnold Schönberg, bezog dabei den Atlantis-Mythos auf seine Gegenwart. Atlantis war für ihn eine Metapher für Nazi-Deutschland. Der Kaiser ist ein grausamer Herrscher, der seine Untertanen in den Krieg treibt, bis der Tod ihm die Gefolgschaft verweigert. Die geplante Uraufführung im Lager kam nie zustande. Viktor Ullmann, sein Librettist Peter Kien (1919–1944) und ein großer Teil des Theresienstädter Ensembles wurden im Herbst 1944 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.

Die Oper wird von dem Ensemble Majore in den Ausstellungsräumen des Erinnerungsortes dargeboten. Cristina Fernbach spielt am Klavier, an den Streichinstrumenten sind Gundula Mantu, Thomas Frischko und Eugen Mantu zu hören. Als Sprecher tritt Reinhard Schwalbe auf.

Das eintrittsfreie Konzert findet in Kooperation mit dem Kammermusikverein Erfurt e. V. und dem Förderkreis des Erinnerungsortes statt.