Lorenz Lindner. Volume Cache

18.02.2024 11:00 – 12.05.2024 18:00

Vom 18. Februar bis 12. Mai 2024 zeigt die Galerie Waidspeicher die Ausstellung „Lorenz Lindner. Volume Cache“.

Eine bunte bemalte Holzbox mit einer Holzskulptur daneben
Catchum mit Cache | 2024 | Holz, Alkydharz, Latex, Temperafarbe, Autolack | ca 40 x 23 x 16cm Foto: © Lorenz Lindner
12.05.2024 18:00

Lorenz Lindner. Volume Cache

Genre Ausstellung
Veranstalter Stadtverwaltung Erfurt, Galerie Waidspeicher
Veranstaltungsort Galerie Waidspeicher im Kulturhof „Zum Güldenen Krönbacken“, Michaelisstraße 10, 99084 Erfurt
workTel. +49 361 655-1610+49 361 655-1610

Zur Ausstellung

Lorenz Lindner ist künstlerisch in vielen Disziplinen zuhause und in der Musikszene weltweit unterwegs. In der Galerie Waidspeicher der Kunstmuseen Erfurt inszeniert er eine raumgreifende Gesamtinstallation aus Malerei, Skulptur, Objekt und Sound, die seine vielen Betätigungsfelder ortsspezifisch vereint.

Der in Leipzig lebende Künstler Lorenz Lindner schafft in den Bereichen Bildende Kunst und Musik Werke von feinem Gespür für das Unscheinbare und Alltägliche, von großer Komplexität und von subtilem Humor. Seine Arbeiten aus den Genres Malerei, Installation, Objekt -oder Klangkunst wurden in weiten Teilen Deutschlands und verschiedenen Ländern Europas gezeigt. Als DJ und Soundartist bereist er die Metropolen der Welt und wird für Auftritte in Chicago, Kopenhagen, London, New York oder Paris gebucht. In der Szene für experimentell-elektronischen Percussion-Sound hat er sich längst einen Namen gemacht. Nun zeigt Lindner in der Galerie Waidspeicher der Kunstmuseen Erfurt eine raumgreifende und ortsspezifische Gesamtinstallation aus diversen künstlerischen Techniken und Medien.

Der Ausdruck „Volume Cache“ stammt aus der Datenverarbeitung und beschreibt den abstrakten Vorgang der Zwischenablage von Dateien oder Datenblöcken auf einem Speichermedium. Lorenz Lindner widmet sich in seiner gleichnamigen Einzelausstellung dem Begriff selbst und dessen Bestandteilen: Volume für Speicher- oder Lagerplatz respektive Raum zum Deponieren – im digitalen als auch im analogen Sinne. Und Cache für einen Vorgang des temporären Aufbewahrens, wobei die spätere Weiterverwendung offenbleibt. Damit schlägt der gebürtige Erfurter eine Verbindung zum Ausstellungsort selbst, dem historischen Waidspeicher.

Das Gebäude diente ab 1467 als Lagerstätte für das sogenannte Färberwaid, eine Pflanze, die vornehmlich für die Gewinnung von Blau zum Färben von Textilien verwendet wurde. Anstelle der Färberpflanze versammelt der Künstler die für ihn typischen Kunstwerke aus gefundenen Materialien in den heute als Galerie für zeitgenössische Kunst genutzten Räumen: Malereien auf MDF-Platten, Objekte und Skulpturen aus Ästen und Holzresten, Fundhölzer auf und in Pappkartons aus dem Einzel- und Großhandel. In seinen Arbeiten stellt er Fragen nach Wert, Wertzuschreibung, dem Organisieren, Sammeln und Kategorisieren von Gegenständen, sei es im hoch technisierten und standardisierten Bereich der Marktwirtschaft oder ganz individuell im Privaten.

Ein wichtiges Spektrum in Lorenz Linders Schaffen spielen Sound- und Installationskunst. Im Zuge der Ausstellung nimmt er daher nicht nur Bezug auf die ursprüngliche Funktion der jetzigen Galerie für zeitgenössische Kunst, sondern gleichfalls auf ihren Klang. So entstand eine ortsbezogene Soundinstallation, die mit der Geräuschkulisse des Ausstellungsgebäudes arbeitet, diese aufgreift und verfremdet. Lindner schafft dadurch ein facettenreiches Spiel zwischen Damals und Heute, wirft Aspekte auf, die sich Kulturtechniken und ihren Orten widmen, die das Sammeln, Bewahren und Speichern zum Auftrag haben, und wie sie sich im Laufe der Jahrhunderte verändert haben.

Blick in die Ausstellung

Zum Künstler

Lorenz Lindner, geboren 1980 in Erfurt, studierte Visuelle Künste bei Prof. Helmut Mark und Joachim Blank an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig (HGB). Seine Werke wurden bisher unter anderem in Amsterdam, Berlin, Bonn, Istanbul, Köln oder Luxemburg ausgestellt. Seit 2020 unterrichtet er wiederkehrend am Caspar-David-Friedrich-Institut der Universität in Greifswald. Er war Stipendiat der Stiftung Kunstfonds sowie des Musikfonds. Lindner ist bereits verschiedene künstlerische Kollaborationen eingegangen und hat unter anderem mit Kassem Mosse (Leipzig), Julia Santoli (New York) oder Thomas Baldischwyler (Hamburg) zusammengearbeitet.

Veranstaltungen

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