Neuorientierung in Zeiten von Digitalisierung, Globalisierung und Polarisierung

15.05.2018 10:12

Aktuell findet in der Landeshauptstadt Erfurt die 54. Bundeskonferenz der mittelstädtischen und regionalen Volkshochschulen statt. Unter dem Motto „Neuorientierung in Zeiten von Digitalisierung, Globalisierung und Polarisierung“ wird beraten, auf welche Weise die kommunalen Weiterbildungszentren stabil weiterzuentwickeln sind, inwiefern die Demokratie zu stärken bzw. auch die gesellschaftliche Teilhabe für alle Bürgerinnen und Bürger zu ermöglichen ist.

54. Bundeskonferenz der mittelstädtischen und regionalen Volkshochschulen findet aktuell in Erfurt statt

Mann am Mikrofon
Foto: „Wir müssen uns nicht neu erfinden, aber neu orientieren“, sagt Ewald Gaden, der Vorsitzende der Bundeskonferenz, „der Austausch von Erfahrungen ist uns dabei besonders wichtig. Foto: © Stadtverwaltung Erfurt / G. Kästner

„Wir müssen uns nicht neu erfinden, aber neu orientieren“, sagt Ewald Gaden, der Vorsitzende der Bundeskonferenz, „der Austausch von Erfahrungen ist uns dabei besonders wichtig.“  Heute seien andere Sichtweisen notwendig, so Gaden, ganz wichtig sei es, nicht zu polarisieren, abzugrenzen oder auszugrenzen. „Es sind weniger die klassischen Vorträge, eher die Bürgerdialoge“, die der Bundeskonferenz-Vorsitzende in den Blick nimmt und damit ganz neue Personenkreise und neue Formate in den Stadtteilen anspricht.

Frau im Gespräch
Foto: "Die Kurse in den Stadtteilen wollen wir ausbauen, die Angebote in die Bürgerhäuser tragen", sagt die Bürgermeisterin Foto: © Stadtverwaltung Erfurt / G. Kästner

Das unterstreicht auch Tamara Thierbach, die Bürgermeisterin der Landeshauptstadt: "Die Kurse in den Stadtteilen wollen wir ausbauen, die Angebote in die Bürgerhäuser tragen" Ansonsten sieht Thierbach die Erfurter Volkshochschule gut aufgestellt, "Bildung für alle" ist ihr Motto, auch sieht sie im lebenslangen Lernen eine wesentliche Voraussetzung für den Erfolg. "Die Teilnehmer unserer Volkshochschule kommen nicht erst mit 16 Jahren zu unseren Kursen, bei uns sind auch Kinder, zum Beispiel in der Malschule, unterwegs und über die Kinder erreicht man die Eltern", so die Beigeordnete für Soziales, Bildung und Jugend. Ausgesprochen wichtig sei auch die Vernetzung mit anderen Bildungseinrichtungen. Die "Volkshochschulen ist ein Netzwerkknoten in der Palette der 23 Erfurter Bildungsträger.

Mann spricht.
Foto: „Demokratie ist kein Selbstläufer“, ist Hass überzeugt und will deshalb Menschen für die Politik begeistern Foto: © Stadtverwaltung Erfurt / G. Kästner

Auch der Leiter der Erfurter Volkshochschule, Torsten Hass, weiß, wie wichtig es ist die Debatten-Kultur zu lernen. „Demokratie ist kein Selbstläufer“, ist er überzeugt und will deshalb Menschen für die Politik begeistern. Nicht die Konfrontation sei die Lösung, vielmehr sei es wichtig, miteinander viel zu leisten.

Nach den Konferenzen 2015 in Würzburg und 2017 in Bremerhaven sind aktuell 108 Teilnehmende aus nahezu allen Bundesländern Deutschlands zur Tagung in Erfurt vertreten. Vortragende sind unter anderen Prof. Dr. Klaus Meisel, Management-Direktor der Münchener Volkshochschule, der zur „Zukunft der Volkshochschulen“ spricht,  Dr. Peter Brandt vom Deutschen Institut für Erwachsenenbildung sowie Prof. Dr. Heribert Prantl, Mitglied der Chefredaktion der Süddeutschen Zeitung. Prantl präsentiert das Thema „Die Kraft der Hoffnung, Denkanstöße in schwierigen Zeiten“.