Ferienkinder sind der Schokolade auf der Spur

24.08.2022 13:37

Wie und wo wächst eigentlich Kakao? Und wie kommt der Kakao dann in die Schokolade? Diesen und vielen Fragen mehr gingen die Kinder der Humboldt- und Barfüßerschule in einem dreitägigen Kooperationsprojekt des Ega-Campus und des Amtes für Bildung auf den Grund. Die Forscherferien standen ganz im Zeichen der Speise der Götter.

Forschend den Ega-Campus entdecken

Foto: Zur Herstellung der eigenen Schokolade wurden unter anderem die Menge des Kakaopulvers abgewogen. Foto: © Stadtverwaltung Erfurt

Mit Tablet, Klemmbrett, Stift und Maßband machte sich eine Kindergruppe im Rahmen des Projektes auf den Weg ins Danakilhaus. Die kleinen Forscher suchten im Regenwald die dort wachsenden Kakaobäume. Gar nicht so leicht war es, die gelben Früchte im dichten Regenwald finden. Schließlich wurden der Baumstamm und die Größe der Blätter gemessen und protokolliert, wie groß eine reife Kakaofrucht ist.

Die Ega-Campus-Pädagogin Kristin Artschwager erklärte den Forscherkindern, welche verschiedenen Stockwerke es in einem Regenwald gibt und in welchem der Stockwerke ein Kakaobaum am liebsten wächst.
Gemeinsam fanden die kleinen Forscher heraus, dass an einem Kakaobaum sowohl Blüten als auch Kakaofrüchte in verschiedenen Größen zur gleichen Zeit wachsen. So kann der Kakao mehrmals im Jahr geerntet werden.

An einer anderen Station lernten die Kinder der Humboldtschule in einem Bewegungsspiel, wie der Kakao geerntet, getrocknet, gepackt, verladen und transportiert wird. Auch hier kamen die Kinder ganz schön ins Schwitzen, denn Teamarbeit war ebenso nötig, wie Ausdauer und Geschicklichkeit.
Auch wenn es allen Kindern viel Spaß machte, den Weg des Kakaos spielerisch zu erleben, wussten sie am Ende der Lerneinheit genau, wie viel Aufwand es ist, bis der Kakao in der Schokoladenfabrik ankommt und dann die Schokolade entsteht.

Außerdem lernten die Schüler, wie viel Geld zum Beispiel ein Kakaobauer in Ecuador für seine Arbeit bekommt.
Zusammen mit Julia Lieder vom Amt für Bildung überlegten sie, wie man die Arbeit der Bauern möglichst fair bezahlen könnte.

Schokolade selbst kochen

An der dritten Station durften die Kinder in die Schülerküche des Grünen Klassenzimmers. Dort erklärte die Ega-Campus-Pädagogin Antje Eberhardt, wie man Schokolade selbst herstellen kann und welche Zutaten es dafür braucht. Mit einem eigenen Rezept ausgestattet, probierten die Kinder dies unter Anleitung natürlich sofort aus.

Während die eigene Schokolade abkühlte, lernten die Kinder, dass Kakao gar nicht süß schmeckt und in ihrer Lieblingsschokolade sehr wenig Kakaopulver, dafür meist sehr viel Zucker steckt. Es bestand große Einigkeit, dass die selbst hergestellte Schokolade viel besser schmeckt, als die Schokolade aus dem Supermarkt - und ein bisschen gesünder ist sie auch. Das wussten alle Kinder am Ende der Lerneinheit.

Nach den drei Projekttagen, an denen jedes Kind natürlich jede der drei Stationen ausprobieren durfte, waren einige kleine Forscher richtige Kakaoexperten geworden. Sie freuten sich, das neue Wissen sofort an einige Egapark-Besucher, die neugierig den Stationsbetrieb auf dem Egapark Gelände beobachteten, weiterzugeben. Außerdem wurden erste Pläne diskutiert, wann mit der Familie in der heimischen Küche die ersten Schokoladenversuche stattfinden könnten.

Das Kooperationsprojekt des Ega-Campus und des Amtes für Bildung wurde vom Verein Kindervisionen finanziell unterstützt und ermöglichte ein spannendes Ferienerlebnis mit viel neuem Wissen für die Ferienkinder der Humboldtschule.

Weitere pädagogische Angebote zum Thema Kakao gibt es auf dem Ega-Campus dann am Tag der Schokolade, der in diesem Jahr am Mittwoch, dem 14. September 2022, in Erfurt stattfinden wird.