Ausstellung zu Egon Zimpel im Kulturhaus Dacheröden

11.09.2023 11:18

Egon Zimpel (1943 – 2022) war seit den 1980er-Jahren eng mit der Erfurter Kulturszene verknüpft. Er war Gründungsmitglied der „Stiftung Krämerbrücke“ und des Kinoklubs Erfurt sowie Mitinitiator des Vereins „Neues Schauspiel Erfurt“. Der Maler und Grafiker leitete unzählige Kunstkurse, in denen er jungen Menschen in ihrer künstlerischen Entwicklung den Rücken stärkte.

Foto: „Im Kabarett“, 1985, Gouache, farbige Ölkreide/Papier, 75 x 100 cm Foto: © Egon Zimpel

Die Retrospektive zeigt nun Malerei und grafische Zyklen aus seinem umfangreichen Nachlass, die seine Leidenschaft für das Theater widerspiegeln, Eindrücke seiner Reisen durch die Wüste wiedergeben und Menschen auf sensible Weise porträtieren. Ausgewählte Fotografien und persönliche Dokumente skizzieren das Leben eines unbequemen, ruhelosen Zeitgenossen, der immer den Blick über den Tellerrand wagte.

Die Ausstellung wird vom 16. September bis einschließlich 20. Dezember 2023 im Kulturhaus Dacheröden (Anger 37, 99084 Erfurt) präsentiert und kann Dienstag bis Freitag von 12 bis 17 Uhr und Samstag von 10 bis 17 Uhr besucht werden. Der Eintritt ist frei.

Vernissage am 16. September 2023, 17 Uhr

Zur Ausstellungseröffnung erinnern Freundinnen und Freunde und Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter in kurzen Reden und Kunstbeiträgen an den Künstler Egon Zimpel und gestalten einen abwechslungsreichen Abend, darunter Wolfgang Zweigler (Stiftung Krämerbrücke, Vorsitzender des Stiftungsrates), Birgit Kummer (Journalistin), Dirk Fromberger (Nachlassverwalter, Stiftung Krämerbrücke), Cornelia Nowak (Kuratorin Grafische Sammlung Angermuseum), Marie-Luise Leonhardt-Feijen (Bildende Künstlerin), Johannes Kaiser (Metallgestalter) und viele weitere. Musikalisch begleitet wird die Eröffnung von Verena Henniger am Kontrabass, Kristina Kato an der Violine und Eugen Mantu am Violoncello.

Begleitprogramm

Samstag, 14. Oktober 2023, 11 Uhr
Julia Maronde liest aus: „Ein Sommer mit Brückenkater Franz“
Lauschen Sie an diesem Familienvormittag für Groß und Klein herrlichen Geschichten von der Erfurter Krämerbrücke und dem Brückenkater Franz.
Erzählungen: Hans-Jörg Dost, Illustrationen: Egon Zimpel

Samstag, 9. Dezember 2023, 17 Uhr
Kunst für die Brücke
Die Sammlung des Künstlers Egon Zimpel wird zugunsten der Stiftung Krämerbrücke aufgelöst.

Der Künstler

Egon Zimpel wurde 1943 in Burg, Sachsen-Anhalt, geboren. Während seiner Malerausbildung (1960 – 1962) absolvierte er an der Fachhochschule für angewandte Kunst in Magdeburg diverse Abendkurse, unter anderem bei Felix Bartel und Wilhelm Pauke. Während seines Studiums an der Fachhochschule für angewandte Kunst Heiligendamm lernte er den auf Usedom lebenden Maler Otto Niemeyer-Holstein kennen, der nicht nur sein Mentor, sondern später auch sein Freund wurde.

Nachdem er 1968 nach Erfurt umgezogen war, arbeitete Egon Zimpel zunächst in einem Architekturbüro, später dann für die Städtischen Bühnen Erfurts, bis er schließlich 1972 entschied, als freischaffender Künstler tätig zu werden. Von da an wirkte er mit verschiedenen Galerien zusammen und erhielt erste Möglichkeiten für Einzelausstellungen. Ab 1989 engagierte sich Egon Zimpel verstärkt politisch. Er gehörte zu den Organisatoren der „Künstler-Demo“, die am 5. Dezember 1989 die Erfurter Stasi-Zentrale besetzte.

Nach der Wende beteiligte er sich an Vereinigungen und Initiativen wie der „Initiative Kommunales Kino e. V.“, „Neues Schauspiel“ oder der „Bürgerinitiative Altstadt e. V.“ und hatte diverse Lehraufträge, u. a. an der Fachhochschule Erfurt und der Bauhaus-Universität Weimar. In der Stadtgesellschaft hochgeschätzt war sein ideenreicher Einsatz für die historische Krämerbrücke und ihre Bewohner. Im Herbst 2017 überreichte ihm der Oberbürgermeister den Ehrenbrief der Stadt Erfurt.

Quelle: Erfurter Herbstlese e. V.