Ausstellung im Stadtarchiv "Schimmelpilz, Tintenfraß, Papierzerfall"

Sind die wertvollen Urkunden, Handschriften und Bücher noch zu retten?
Auf diese Fragen und Probleme der Erhaltung, Konservierung und Restaurierung von Archiv- und Sammlungsgut will das Stadtarchiv Erfurt in einer Ausstellung vom 25. April bis 28. September 2007 aufmerksam machen.

In wissenschaftlichen Fachkreisen ist man sich einig, dass in den Archiven und Bibliotheken eine Zeitbombe tickt, die es zu entschärfen gilt. Große Teile des im Stadtarchiv Erfurt verwahrten Archiv- und Sammlungsgutes sind durch schleichenden Papierzerfall und Tintenfraß bedroht. Ungünstige Lagerungsbedingungen der Archivalien wie hohe Temperaturen und hohe Luftfeuchtigkeit, aber auch starke Klimaschwankungen, Luftschadstoffe und eine rege Benutzung beschleunigen den Zerfallsprozess des unersetzlichen Kulturgutes. Ersten Schätzungen zufolge bedürfen etwa 70 Prozent des im Stadtarchiv verwahrten Schrift- und Bildgutes der Restaurierung. Davon müssten etwa 30 Prozent dringend restauratorisch behandelt werden, um sie vor dem Zerfall zu retten.
Die Ausstellung zeigt, was das Stadtarchiv unternimmt, um den Gefahren, die dem Archivgut drohen, zu begegnen. Die substantielle Erhaltung und Sicherung der unersetzlichen Urkunden, der alten Handschriften, der neuzeitlichen Akten und der modernen Medien ist eine der wichtigsten Aufgaben in den Archiven. Nur so werden sie ihrem Anspruch gerecht, das Gedächtnis der Nation, der Region und der Kommune zu sein.

Die Ausstellung ist geöffnet: Montag, Mittwoch, Donnerstag von 8 bis 16 Uhr, Dienstag von 8 bis 18 Uhr und Freitag von 8 bis 12 Uhr im Stadtarchiv Erfurt, Gotthardtstraße 21.