Freiträume - Arbeiten auf Papier

Einladung zur Pressekonferenz

Hiermit lade ich Sie herzlich am Donnerstag, dem 28. Juni, 14 Uhr ins Museum für Thüringer Volkskunde ein, wo wir Sie über unsere neue Sonderausstellung Freiträume - Arbeiten auf Papier von Siegmund Hammermann informieren möchten.

Die Annäherung an ein künstlerisches Werk ist ein vielschichtiger und komplizierter Prozess, erst recht, wenn ein vermeintlich erhellender Text allegorisch betitelt ist. Herzrot und mondgelb ist nachvollziehbar. Aber gestattet nicht eben diese irreale Metamorphose in grün und blau neue Bilder und Sichtweisen? Unterstützt, ja geradezu provoziert, wird diese Intention durch die bildkünstlerische Technik der Collage mit ihren universellen Gestaltungsmöglichkeiten.

Die Gestaltung der Arbeiten reicht von sparsam verwendeten Mitteln bis hin zu Reichtum an Farben, Formen und Strukturen, teils durch die Kombination mit Monotypie und Frottage. Magisch wirkende Räume und Konstellationen bewirken gleichermaßen fassliche Konkretheit und traumhafte Unwirklichkeit; bisweilen erweitert sich das optisch Wahrnehmbare um Empfindungen wie Freuden oder Ängste, Überraschung und Empfindsamkeit, aber auch Schmerz und Verlust.

Neben der Anwendung klassisch-traditioneller erfolgt auch der Einsatz eher unkonventioneller Materialien wie Beize, Tee, Kaffee, Rotwein, ein- und mehrlagige Seiden-, Flies- und Transparentpapiere, Textilien, florale Elemente, Stearin, Stoffe und Werkzeuge aus der Baubranche …, ein subtiles Eigenleben entwickelnd.

Die inhaltliche Rezeption wird einerseits durch die Verwendung figürlicher Ansätze erleichtert, andererseits erlauben die abstrakten Kompositionen die Konzentration auf ästhetische Reize und eröffnen interpretatorische Freiräume. Die Inhalte offenbaren sich freilich oft nicht auf den ersten Blick; wünschenswert sind Assoziationsvermögen und Phantasie bei der Wahrnehmung vermuteter Inhalte als ein Aspekt des Vergnügens beim Umgang mit Kunst.