Jüngere Baugeschichte im Mittelpunkt der Erfurter Denkmaltage 2009

02.09.2009 13:32

Wenn jedes Jahr am 13. September nicht nur in Deutschland historische Bauten und Stätten, die sonst nicht oder nur teilweise zugänglich sind, ihre Türen öffnen, dann sind Millionen von Architektur- und Geschichtsliebhaber zu Streifzügen in die Vergangenheit eingeladen.

So auch in Erfurt, wo die zahlreich vorhandenen Zeugnisse einer wirklich reichen Baugeschichte nicht allein im mittelalterlichen Stadtkern einen einzigartigen, immer wieder neu zu erschließenden, Schatz darstellen. Seit 1993 beteiligt sich die Landeshauptstadt mit riesigen und weithin beachteten Erfolgen am Europäischen Tag des offenen Denkmals, der 1991 vom Europarat initiiert wurde. Über diese Beteiligung hinaus gibt es aber in Erfurt auch in diesem Jahr wieder vom 5. bis 13. September eine ganze Woche des offenen Denkmals.
Avantgarde und Alltägliches Bauen - Denkmalwoche und Europäischer Tag des offenen Denkmals
Anlass für die Themenwahl in diesem Jahr ist das Jubiläum des 1919 durch Walter Gropius gegründeten "Staatlichen Bauhauses”. In räumlicher Nähe zu Weimar haben die Bauhausbewegung und deren Architektur auch in Erfurt tiefe Spuren hinterlassen, denen die Denkmaltage 2009 nachgehen wollen. Schon die Eröffnung der Denkmalwoche am 05.09. ab 21 Uhr mit einer spektakulären Inszenierung "TRANSITion" des Theaters Pan.Optikum auf dem Domplatz wird zeigen, dass die Idee des Bauhauses viel mehr als nur Architektur und Design umfasst. Der Eintritt für dieses rauschende Fest für alle Sinne zur Eröffnung der Denkmaltage ist wie in den vergangenen Jahren wieder frei.
Und dann verzweigt sich das Programm täglich über die ganze Innenstadt. Zahlreiche Führungen mit Fachleuten zu Fuß, per Rad oder auch mit der Straßenbahn, Vorträge, geöffnete Denkmale, Ausstellungen sowie Veranstaltungen und Aktionen rund um das Denkmal bestimmen das Angebot an die Erfurter und die Gäste der Stadt. Hierzu gehören zum Beispiel am 05.09. die Hommage für Erich Borchert - einem fast vergessenen Bauhauskünstler - für den um 20 Uhr eine Gedenktafel in der Friedrich-Engels-Straße 67 enthüllt wird. Natürlich gehören zum Programm eine ganze Reihe von Führungen zu Gebäuden und Gebäudekomplexen im Bauhausstil, an 30 Jahre Glockenspiel im Bartholomäusturm wird auf dem Dach des Hotels Zum Norde erinnert werden, aber auch die Themen der Denkmaltage der vergangenen 15 Jahre werden Gegenstand für interessante Informationen von Fachleuten der Denkmalpflege und der Geschichte unserer Stadt sein. Die Wahl zwischen den mehr als 250 Überschriften im Programm -und damit ca. 400 Einzelprogrammpunkten - soll das Programmfaltblatt (erhältlich in der Kulturdirektion und in der Touristinformation) wie auch die aktuellste Programmveröffentlichung im Internet (unter www.erfurt.de) erleichtern. Aber auch die Tagespresse wird über das Programm umfangreich berichten. Programm und Hintergrundinformationen sind darüber hinaus in der Kulturdirektion zu erfahren (Herr Röder, Tel. 0361 6551945 oder 0160 93900744)
Das Interesse der Erfurter Bürger und vieler Gäste in der Stadt war in den vergangenen Jahren überwältigend und ungebrochen. Zu verdanken sind die Denkmaltage als herausragendes Kulturfest unserer Stadt insbesondere den vielen ehrenamtlich Mitwirkenden - ob Architekten, Historiker, Stadtführer, engagierte Bürger oder Eigentümer von Denkmalen. Durch sie werden oft die interessanten, vielfältigen populärwissenschaftlichen, oftmals unbekannten und nicht offensichtlichen Fakten aus der Geschichte der Stadt vermittelt. Ihrem Engagement ist es aber auch zu verdanken, dass die Mehrzahl der Angebote in der Denkmalwoche auch in diesem Jahr wieder kostenfrei besucht werden können.