Ausstellung "Paris, Paris, und immer Paris …"

12.01.2011 16:06

Jochen Stücke erzeichnet sich die Hauptstadt des XIX. Jahrhunderts. Ausstellung vom 13. Februar bis 27. März 2011 im Angermuseum Erfurt.

Der gebürtige Münsteraner Jochen Stücke (geb. 1962) ist der "Hauptstadt des 19. Jahrhunderts" (Walter Benjamin) mit Feder und Zeichenstift verfallen. Und auch seine zeichnerische wie narrative Diktion, seine literarisch grundierte Phantasie und illustrative Energie, sie wären ohne Daumier und Delacroix, Guy und Géricault, Proust und Zola schwerlich denkbar. Heute repräsentiert sein verblüffendes Werk eine längst verloren geglaubte Möglichkeit der zeichnerischen Weltorientierung; es steht im Kontext eines für viele Künstler seiner Generation wichtigen Wiedergewinns der Erzählbarkeit der Welt nach den Jahrzehnten des Verstummens der Bilder. Stückes Blick dringt "mitten hinein in die Erinnerungsräume der französischen Kapitale", in "das komplexe Netzwerk einer Kultur, die selbst voller Anspielungen und Querverbindungen ist" (Stefan Lüddemann). Der für die Ausstellung im Angermuseum gewählte Titel spielt an auf eine Wendung des Erfurters Friedrich Nerly, der einem Briefpartner erläuterte, was er beständig zeige: "Venedig, Venedig und immer Venedig …"
Jochen Stückes Buchausgaben, Druckgraphiken und großformatige Zeichnungen werden seit Jahren in der Pariser Bibliothèque Nationale gesammelt.
Zur Ausstellung werden Stückes "Paris, Album I" (Kerber Verlag, Bielefeld/Leipzig 2009) sowie eine Vorzugsausgabe mit Originalgraphik und weitere Publikationen angeboten.