Machbarkeitsstudie zur Bewerbung für die Bundesgartenschau 2021 in der Landeshauptstadt Erfurt vorgelegt

24.06.2011 15:24

Der Entwurf für die Machbarkeitsstudie zur Buga-Bewerbung der Landeshauptstadt Erfurt wurde am Dienstag der AG Fraktionen und am Mittwoch dem Buga-Beirat vorgestellt, am kommenden Montag soll die Endfassung der Studie vorliegen.

Die 78-seitige Studie ist wichtiger Bestandteil der Bewerbungsunterlagen und eine der Entscheidungsgrundlagen für die Vergabe der Lizenz zur Durchführung einer Bundesgartenschau. Die Deutsche Bundesgartenschau-Gesellschaft (DBG) berücksichtigt bei der Lizenzvergabe folgende Punkte: 
- Vorlage eines stabilen Mehrheitsbeschlusses der städtischen Entscheidungsträger
- Darlegung eines überzeugenden Leitthemas für die Buga unter dem Gesichtspunkt einer ökonomischen, ökologischen und nachhaltigen Stadtentwicklung
- Grad der touristischen Attraktivität der Stadt bzw. der Region sowie Qualität der überörtliche und örtliche Anbindung
- Nachweis eines Dauernutzungs- bzw. Nachnutzungskonzeptes mit städtepolitischer Zielstellung, Betriebsart und Finanzierungsprognose 
- Darlegung der Finanzierungssicherheit (Investitionen und Durchführung)
- Vorstellung eines überzeugenden Organisations- bzw. Managementsmodells für das Gesamtprojekt  

Die Studie gliedert sich in 10 Kapitel zu den Themen:
- Bewerbungsgründe für die Buga 2021 in Erfurt
- Erfurt als Standort der Bundesgartenschau (Standortplanerische und wirtschaftliche Bedeutung sowie Stadt- und landschaftsplanerische Einbindung)
- Flächenpool Erfurt (Kernflächen, Korrespondenzflächen und Außenstandorte)
- Strukturkonzept (Auf die Flächen bezogene Bepflanzungen, Attraktionen und Aktionen)
- Stellplätze, Erschließung sowie Verkehr (Verkehrs- und Mobilitätskonzept – Überörtliche Verkehrsanbindung und Erreichbarkeit der jeweiligen Parkbereiche)
- Besucherprognose (Herkunft, Besucherverteilung)
- Finanzierung (Grundlagen, Investitionshaushalt, Durchführungshaushalt)
- Marketing und Kommunikation
- Organisation    

Besucherprognose
In der Machbarkeitsstudie wird von 2 Millionen Besuchern ausgegangen. 20 % der Besucher werden aller Voraussicht nach aus Erfurt stammen, 65 % sind sog. "Wohnortstarter" (Besucher mit einer Anreisedauer von bis zu 240 Minuten für einen Tagesbesuch) die restlichen 15 % sind sog. "Urlaubsstarter" (Touristen die extra für die Buga nach Erfurt reisen aber auch Touristen die zu Besuch in der Stadt/Region sind). Die besucherstärksten Monte sind Juli und August (über 40 %) und die insb. an den Wochenenden zu erwartenden Besucherspitzen liegen bei bis zu 25.000 Besuchern.  

Finanzierung
Im Rahmen der Finanzierung einer Buga wird zwischen dem Investitions- und dem Durchführungshaushalt unterschieden. Während der Investitionshaushalt die Kosten für die dauerhaften baulichen Maßnahmen im Zuge der Ausrichtung der Buga für Erfurt beschreibt, umfasst der Durchführungshaushalt die Kosten und Erträge, die im Zusammenhang mit der Vorbereitung, Durchführung und Abwicklung der Buga anfallen.  

Der Investitionshaushalt ist derzeit mit 61 Millionen Euro veranschlagt und umfasst alle im Zusammenhang mit der Buga neu gebauten Infrastruktureinrichtungen und baulichen Maßnahmen die langfristig genutzt werden wie Gartenanlagen, Wege, Plätze, Sport-, Spiel- und Erlebnisbereiche. Die Mittel stammen von der Stadt, den Stadtwerken, dem Land sowie Partnerschaften bspw. mit Wohnungsbaugesellschaften und Fördermittelprojekten. Hier sind in den nächsten Tagen noch weitere Prüfungen und Abstimmungen erforderlich.  

Der Durchführungshaushalt ist mit 39 Millionen Euro veranschlagt. Er umfasst die Kosten, die im Zusammenhang mit der Vorbereitung, Durchführung und Abwicklung der Buga anfallen, hierzu zählen unter anderem auch alle temporären Baumaßnahmen, sowie alle aus der Geschäftstätigkeit der Buga  resultierenden Einnahmen. Die Deckung der Kosten erfolgt insbesondere aus den erwarteten Eintrittserlösen von rund 27 Millionen Euro, hinzu kommen Mittel aus Pachten, Spenden sowie Mittel der SWE.  

Weiterer Verlauf
Derzeit werden die Anregungen aus der Bürgerversammlung, der AG Fraktionen sowie dem Buga-Beirat in den Entwurf eingearbeitet. Am 4. Juli wird die Machbarkeitsstudie bei der Stadtverwaltung eingereicht, um dann in den Fachämtern und Ausschüssen beraten zu werden. Zur Stadtratsitzung am 7. September wird das fertige Konzept (Bewerbungsmappe und Machbarkeitsstudie) dem Stadtrat vorgelegt und am 15. September werden die Unterlagen bei der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft eingereicht.