Graffiti – Konzept für Erfurt – Jugendkultur oder Schmiererei?

Graffiti sind Teile einer vielschichtigen   Jugendkultur, die noch immer um gesellschaftliche Anerkennung kämpft, aber in der Jugendarbeit enorme Chancen bietet. Problematisch war und ist, dass es der Öffentlichkeit nur schwer gelingt, zu differenzieren und zu erkennen, welche biografische Bedeutung Graffiti für Jugendliche haben. In der Öffentlichkeit droht stets eine allgemeine Kriminalisierung dieser Jugendlichen. Positive Elemente aus der Szene geraten nur zögerlich in den Blick der Öffentlichkeit und Sprayer ernten mehr Unmut als Bewunderung. Dabei wollen Graffiti Farbe und Bilder in Straßenzüge und Städte bringen. Graffiti sind für Jugendliche Kunst und Aktion zugleich. Wichtig ist es, Graffiti als Jugendkultur differenziert und umsichtig zu behandeln. 
Durch die Arbeitsgruppe wurde ein Konzept entwickelt, mit dem durch die Bereitstellung legaler Sprayflächen in Erfurt einer Kriminalisierung der Jugendszene entgegengewirkt werden soll - mit dem Ziel: Kommunikation und Integration statt Strafen und Überwachung. Doch – ob kunstvoll oder banal: Tatsache bleibt, dass illegales Sprayen als Sachbeschädigung gilt und deswegen straf- und zivilrechtlich verfolgt wird. 
Mit der Bereitstellung legaler Sprayflächen durch die Arbeitsgruppe zeigt die Stadt Erfurt ihre kulturelle Offenheit und unterstützt die Vielfalt künstlerischer Ausdrucksformen. Die Arbeitsgruppe hilft zum einen, der Jugendkultur "Graffiti" einen Platz in der Stadt einzuräumen und den Dialog zwischen Sprayern / Writern und der Öffentlichkeit zu fördern und koordiniert alle damit im Zusammenhang stehenden Aktivitäten in Erfurt.
Ansprechpartner sind die Jugendschutzbeauftragten der Stadt Erfurt unter der Tel.-Nr.: 78911722/23 oder E-Mail: jugendschutz@erfurt.de.