Letzte Führung zur Sonderausstellung im Erfurter Stadtmuseum

05.01.2015 13:48

Am Sonntag, dem 11. Januar 2015 besteht die letzte Möglichkeit, an einer Kuratorenführung durch die Sonderausstellung "Schrecklich schön. Kriegserinnerungen aus Munition" im Stadtmuseum Erfurt teilzunehmen.

Gebrauchsstück Bilderrahmen aus Kriegsmunition
Foto: Bilderrahmen aus Kriegsmaterial Foto: © Stadtverwaltung Erfurt / Dirk Urban

Bevor die Ausstellung "Schrecklich schön. Kriegserinnerungen aus Munition" weiterzieht und voraussichtlich ab März 2015 im Museum für Sepulkralkultur in Kassel zu sehen sein wird, lädt der leitende Kurator Hardy Eidam zur Abschlussführung ein. Diese beginnt im Erfurter Stadtmuseum, Johannesstraße 169, am 11.01.2015 um 15 Uhr.

Soldaten stellten im Ersten und Zweiten Weltkrieg aus Granatsplittern und Munitionsteilen auf einfache Weise selbst Gebrauchs- und Schmuckstücke her; teils wurden diese Gegenstände auch von der Schmuckindustrie produziert. Vieles davon wirkt heute auf uns befremdlich. Doch gilt es, diese verstörenden Objekte aus ihrer Zeit heraus zu verstehen. Erfüllten sie doch spezifische Funktionen in der Erinnerungskultur der oft traumatisierten Kriegsteilnehmer – ein bewegendes Phänomen, von dem in zahlreichen Romanen über den Ersten Weltkrieg (etwa bei Erich Maria Remarque, Ernst Jünger und Ernest Hemingway) die Rede ist.

Eine Vielzahl dieser Granatführungsringe, Patronenhülsen und Kartuschen, die zu Armreifen, Vasen, Brieföffnern oder Raucherutensilien weiterverarbeitet wurden, enthält die Sammlung Gerhard Seib. Diese in Umfang und Vielgestaltigkeit einmalige Sammlung konnte im Jahr 2014 vom Förderverein Stadtmuseum Erfurt erworben werden. Ein Jahrhundert nach Beginn des Ersten Weltkrieges bietet die Ausstellung damit einen repräsentativen Überblick über diese "schrecklich schönen" Kriegserinnerungen aus Munition.

Das Stadtmuseum Erfurt ist immer Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Letzter Öffnungstag der Sonderausstellung: Sonntag, der 11. Januar 2015.