Eröffnung der Sonderausstellung „Fake News? Objekte und ihre Geschichten. Eine nicht ganz postfaktische Ausstellung“ im Stadtmuseum

15.03.2018 13:14

Kann man Bildern noch glauben? Auf welche Fakten dürfen wir uns verlassen? Und wie lassen sich Sensationsmeldungen überprüfen? Die neue Sonderausstellung im Stadtmuseum, die morgen um 17 Uhr eröffnet wird, befasst sich genau mit diesen Fragen.

Ein Raum mit einer Vitrine und einem in der Wand eingelassenen Bildschirm
Foto: Blick in die Ausstellung "Fake News" im Stadtmuseum Foto: © Stadtverwaltung Erfurt

„Fake News“ sind gerade eines der öffentlich meistdiskutierten Themen. Mit ihnen werden Stimmungen und Politik gemacht. Sie haben unser Bild der Realität verändert und das Vertrauen in die Wissenschaftlichkeit von Aussagen und die Unabhängigkeit von Medien untergraben. „Fake News“ sind jedoch nicht erst ein Phänomen der modernen Mediengesellschaft, sondern ein seit Jahrtausenden eingesetztes Mittel der politischen Auseinandersetzung, das die Geschichtsschreibung zu allen Zeiten beeinflusst und tiefe Spuren auch in den Sammlungen der Museen und Archive hinterlassen hat.

Das Stadtmuseum Erfurt greift diese aktuelle Diskussion in seiner neuen Ausstellung auf und stellt beispielhaft Fälle von Geschichtsfälschungen und konstruierten Legenden auch aus der Erfurter Historie sowie bewährte Methoden der musealen Wahrheitsfindung vor. Dabei werden in Zusammenarbeit mit dem Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft der Universität Erfurt auch Techniken der Meinungsmanipulation kritisch beleuchtet. Gemeinsam wurde zudem extra für die Ausstellung nach allen Regeln der Desinformationskunst eine spektakuläre „Fake News“ gebaut.

„Es ist an der Zeit, auch das Wissen der Museen auf den Prüfstand zu stellen und unsere Arbeitsweise als Geschichtsvermittler transparenter zu machen“, so Dr. Anselm Hartinger, der Direktor der Erfurter Geschichtsmuseen. „Zudem können unsere Objekte oft Geschichten erzählen, die spannender sind als jede Erfindung.“

Wahr oder falsch – eine vergnügliche Befragung ungewöhnlicher Sammlungsstücke lädt abschließend dazu ein, sich als mündige Besucher eine eigene Meinung zu bilden und künftig mit wacheren Augen durch das Museum zu gehen.