Netzwerkauftakt für Bio-Lebensmittelanbieter – Chance für regionale Bio-Produkte?

27.04.2022 10:10

Seit der Novellierung des Thüringer Vergaberechts im Jahr 2019 sollen und können im Auswahlverfahren bei Vergabeverfahren der öffentlichen Hand auch soziale und umweltbezogene Aspekte ein deutliches Gewicht erhalten. Welche Chancen bieten sich und wie werden sie in Erfurt genutzt?

Runder Tisch „Bio in Küchen“ wird etabliert

Die Abteilung Strategische Umweltplanung und Nachhaltigkeitsmanagement des Umwelt- und Naturschutzamtes macht es sich zur Aufgabe, alle Akteurinnen und Akteure aus Wirtschaft und Verwaltung an einen Tisch zu bekommen, um der Novellierung des Thüringer Vergaberechts gerecht zu werden. „Häufig fehlt es den kleinen Anbietern an Volumen, um die Leistungsbeschreibungen der öffentlichen Hand zu bedienen und ein entsprechendes Angebot abzugeben“, so der zuständige Beigeordnete für Sicherheit und Umwelt, Andreas Horn. Gemeinsam mit der städtischen Wirtschaftsförderung sollen nun die Unternehmen und die Verwaltung Maßnahmen entwickeln, damit zukünftig (regionale) Bio-Anbieter stärker bei den öffentlichen Vergaben berücksichtigt werden können.

Das Ziel: die Vernetzung von Anbietern, die in ihrem Unternehmen insbesondere umweltbezogene und soziale Aspekte leben, und der Abschluss von Kooperationen, um sich in Zukunft gemeinsam an Vergabeverfahren der öffentlichen Hand zu beteiligen. Als Beispiel wird das Vergabeverfahren für die Mittagsversorgung in Kindergärten und Schulen genannt – die Verwendung von Bio-Lebensmitteln ist von großem gesellschaftlichem Interesse und im Interesse der allgemeinen Gesundheitsvorsorge.

Der Plan: Um einen langfristigen Austausch zu ermöglichen und nachhaltige Entwicklungschancen zu generieren, wird der Runde Tisch „Bio in Küchen“ etabliert. Die Auftaktveranstaltung findet am Montag, dem 16. Mai 2022, von 13:00 bis 16:00 Uhr im Klima-Pavillon auf dem Erfurter Petersberg statt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet ein Motivationsvortrag eines erfahrenen Praktikers aus der Ökomodellregion Schwalm-Eder/Kassel. Dieses und weitere Treffen sollen sowohl die Verfügbarkeiten von regionalen Produkten aufzeigen als auch eine Übersetzungsleistung zwischen den ausschreibenden öffentlichen Ämtern und den Erzeugern von Lebensmitteln ermöglichen.

Der Teilnehmerkreis der Auftaktveranstaltung ist offen – alle regionalen Bio-Lebensmittel-Anbieter sind herzlich eingeladen. Interessenten wenden sich bitte per E-Mail an den Projektleiter Frank Mittelstädt unter frank.mittelstädt@erfurt.de.

Auch der Wirtschaftsbeigeordnete Steffen Linnert unterstützt dieses Projekt: „Kooperationen zwischen den Erzeugerinnen und Erzeugern und jenen, die die regionalen Produkte des ökologischen Landbaus vermarkten, bedeuten eine Stärkung dieser wichtigen Branche.“

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