Erfurt übernimmt Vorsitz im Arbeitskreis Kleingartenwesen

15.11.2023 07:14

Seit 2007 berät sich der Arbeitskreis Kleingartenwesen der Deutschen Gartenamtsleiterkonferenz zu aktuellen Fragen rund um das Kleingartenwesen. Vertreterinnen und Vertreter aus 24 Städten, darunter Hamburg, München und Berlin, diskutieren Themen in Bezug auf die Verwaltung und Weiterentwicklung von Kleingärten und deren langfristige Sicherung. Im Oktober hat das Garten- und Friedhofsamt der Stadt Erfurt den Vorsitz übernommen.

Foto: Das Garten- und Friedhofsamt, hier vertreten durch Stephan Wunder (vorne links) und Friederike Pfeffer (ganz links), übernimmt den Vorsitz im Arbeitskreis Kleingartenwesen der Gartenamtsleiterkonferenz. Foto: © Stadtverwaltung Erfurt

„Kleingärten haben wichtige ökologische, soziale und städtebauliche Funktionen“, sagt Stephan Wunder, Leiter der Abteilung Flächenmanagement im Garten- und Friedhofsamt. „Umso wichtiger ist es, angesichts des Klimawandels und der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung die Bedeutung des Kleingartenwesens noch deutlicher herauszustellen.“

Der Arbeitskreis Kleingartenwesen will diesen Herausforderungen gemeinsam begegnen. Neben dem regelmäßigen fachlichen Austausch erarbeitet der Arbeitskreis Handlungsempfehlungen für Verwaltungen. Dabei geht es vor allem um die Anwendung des Bundeskleingartengesetzes in Bezug auf die aktuelle Rechtsprechung und der jeweiligen Situation vor Ort. Vor allem in den Großstädten sind Kleingärten gefragt wie nie. Hier geht es darum, die ökologischen und klimatischen Funktionen zu stärken. Auf dem Land muss man sich gezielt Gedanken über den Umbau von leer stehenden Anlagen und deren Rückbau machen. Auf Bundesebene müssen vermehrt Anstrengungen unternommen werden, das Kleingartenwesen gezielter in Förderprogrammen zu berücksichtigen. Es werden aber auch Fragen diskutiert, wie z. B. der zunehmende Wunsch nach PV-Anlagen, der Inhalt von Pachtverträgen und Kleingartenordnungen bis hin zum Hanfanbau.

„Die Mitgliedschaft im Arbeitskreis liefert uns wertvollen Input“, sagt Stephan Wunder. „Der Austausch darüber, wie andere Städte ihre Kleingartenentwicklungskonzepte gestalten, wie sie Kleingärten stärker als öffentliches Grün nutzen und wie Stadt- oder Regionalverbände organisiert werden müssen, bringt uns fachlich weiter. Im Ergebnis können wir sowohl der Verwaltung als auch den Ehrenamtlichen Handreichungen geben, wie sie arbeiten können und sollten.“

Mit dem Vorsitz stehen nun auch organisatorische Aufgaben auf dem Plan, z. B. die Organisation der Treffen, die zweimal jährlich in verschiedenen Städten stattfinden. „Wir setzen uns außerdem das Ziel, eine hybride Tagungsweise zu etablieren und den Austausch auch online zu ermöglichen. So könnten noch mehr Kolleginnen und Kollegen profitieren“, sagt Wunder.

Die Gartenamtsleiterkonferenz ist ein Zusammenschluss der kommunalen Grünflächenverwaltungen, die den Deutschen Städtetag über die Fachkommission Stadtgrün in seinen Aufgaben unterstützt.