Hauptbibliothek am Domplatz stellt auf kontaktloses Ausleihsystem um
Damit finden eine mehrjährige Planungsphase sowie im letzten Jahr begonnene Umbaumaßnahmen ihren Abschluss, in deren Rahmen im Erdgeschoss der Hauptbibliothek eine automatische Sortieranlage eingebaut wurde. Verbunden ist sie auf der Gebäuderückseite in der Tordurchfahrt, erreichbar über die Pergamentergasse sowie die Marktstraße, und innerhalb der Bibliothek mit zwei Rückgabeautomaten. Innerhalb der Öffnungszeiten können nun mit Hilfe des im Erdgeschoss aufgestellten Rückgabeautomaten und der dort platzierten Selbstverbucher Medien kontaktlos zurückgegeben und entliehen werden. Über ein entsprechendes Servicefenster ermöglicht der Rückgabeautomat in der Tordurchfahrt fortan an allen Wochentagen zudem eine zeitlich uneingeschränkte Rückgabe von Medien.
„Angesichts der an öffentliche Bibliotheken als kommunale Dienstleister durch ihre Leser herangetragenen Erwartungen stellt das einen wichtigen Schritt dar, um das Dienstleistungsangebot zu optimieren und zukunftsfähiger zu gestalten“, sagt Bibliotheksdirektor Frank-Joachim Stewing. „Innerhalb der bibliotheksspezifischen Arbeitsprozesse eröffnet die damit einhergehende Automatisierung neue Gestaltungsmöglichkeiten, um die Bibliothek als dritten Ort bzw. als das Wohnzimmer der Stadt in ihrer Attraktivität zu steigern.“
Die Grundlage bildet die RFID-Technologie (Radio-Frequency Identification). RFID-Tags, die an den Medien angebracht sind, enthalten die jeweilige Mediennummer. Es werden weder Angaben zu Autor oder Titel noch personenbezogene Daten im Speicherchip des RFID-Tags abgelegt. Die Selbstverbucher bzw. Rückgabeautomaten lesen diese Tags mithilfe von Funkwellen aus und identifizieren so die entliehenen bzw. zurückgegebenen Medien. Dieser Prozess ermöglicht eine schnelle und präzise Verbuchung der Medien, wodurch Arbeitsabläufe beschleunigt werden und damit mehr Zeit für die Betreuung und Beratung der Nutzerinnen und Nutzer bleibt. Ausleihe und Rückgabe von Büchern, CDs und DVDs können mit der Technik zudem deutlich vereinfacht und eingebunden in das Bibliothekssystem auch nutzergerechter und sicherer abgewickelt werden, ohne dass dadurch ein Mehraufwand entsteht. Eingeschlossen sind darin aktuell fast alle entleihbaren Medientypen. Vorerst davon noch ausgenommen sind Spiele, PC-Spiele, die bei Kindern beliebten Tonieboxen sowie die in der „Bibliothek der Dinge“ angebotenen Gegenstände des täglichen Bedarfs, die auch künftig an der Theke entliehen und zurückgenommen werden.
„Die Inbetriebnahme der Selbstverbucher und der Rückgabeautomaten ist ein entscheidender Meilenstein eines fortlaufenden und konsequent weiter zu entwickelnden Maßnahmenplans zur Digitalisierung der Bibliotheksdienstleistungen der Stadt- und Regionalbibliothek Erfurt“, so Stewing. Seit Anfang 2022 wurden dafür ca. 330.000 Medien mit RFID-Tags versehen. Mitte 2023 begann alternativ zum herkömmlichen Ausleihsystem die Einführung der Selbstverbucher in der Hauptbibliothek am Domplatz sowie in der Kinder- und Jugendbibliothek, wo im laufenden Jahr 2024 verbundenen mit baulichen Veränderungen die Einführung der RFID-Technik ihre Fortsetzung finden wird.
Über die Stadt- und Regionalbibliothek Erfurt
Die Stadt- und Regionalbibliothek Erfurt als größte öffentliche Bibliothek im Freistaat Thüringen ist eine zentrale Anlaufstelle für Bildung, Kultur und Information in Erfurt. Mit einem breiten Spektrum an Medien und Angeboten fördert sie nachhaltig Lesekompetenz und den Erwerb von Wissen und versteht sich zugleich als ein wichtiger Begegnungsort im kommunalen Umfeld.
Anmerkung zur RFID-Technologie
RFID steht für Radio-Frequency Identification und ist eine Technologie, die die drahtlose Übertragung von Daten über kurze Entfernungen ermöglicht. In Bibliotheken wird sie häufig zur Verwaltung von Medien eingesetzt, indem sie Informationen über diese Medien speichert und ausliest.