"Baden durch die Jahrhunderte": Museumsdirektorin aus Zülpich räumt mit Vorurteilen auf

13.05.2015 11:59

Am Dienstag, dem 19. Mai, 19 Uhr, spricht Dr. Iris Hofmann-Kastner im Rahmen der aktuellen Sonderausstellung "Wir gehen baden!" im Angermuseum Erfurt, Anger 18, zum Thema "Baden durch die Jahrhunderte". Die Referentin ist Kunsthistorikerin und Direktorin des einzigen deutschen "Museums der Badekultur" in Zülpich.

Drei nackte Damen im Vordergrund, zwei im Hintergrund, alle in gelben Tönen dargestellt.
Foto: Otto Mueller (1871-1930), Fünf gelbe Akte am Wasser, 1912 Farblithografie, 33,5 x 44 cm Foto: © Angermuseum Erfurt, Grafische Sammlung, Foto: Stadtverwaltung Erfurt, Dirk Urban

Seit 2008 lädt die Römerstadt Zülpich große und kleine Besucher zu einem kulturellen Wellenritt durch 2000 Jahre Badekultur ein. Herzstück des Museums sind die originalen römischen Thermen, ein „Bodendenkmal von nationalem Rang“.

Die Thermen sind die besterhaltene Anlage ihrer Art nördlich der Alpen. In ihrem Vortrag spannt die Referentin einen chronologischen roten Faden von der Römerzeit bis heute. Sie räumt mit Vorurteilen auf. So war im Mittelalter auch die normale Bevölkerung an Körperhygiene interessiert und genoss den wöchentlichen Besuch in einer Badestube. Im Alltag kam es dabei auch nicht zu Orgien, sondern es wurde auf einen getrenntgeschlechtlichen Aufenthalt – auch seitens der Städte – geachtet.

Dass im Barock nicht nur parfümiert und gepudert wurde, zeigt die Kunsthistorikerin an Hand von architektonischen Zeugnissen. Die Neuzeit, das Zeitalter der Naturwissenschaften sowie der Erfindungen, hat auch im Bereich der Badekultur Innovationen hervorgebracht.