Programm ist online, Vorverkauf ist gestartet: Die Lange Nacht der Museen findet in Erfurt am 19.05.2017 statt
Am 19. Mai 2017 laden Erfurts Museen und Galerien ab 18:00 bis 24.00 Uhr zur Langen Nacht der Museen.
Am 19. Mai 2017 laden Erfurts Museen und Galerien ab 18:00 bis 24.00 Uhr zur Langen Nacht der Museen.
Die nationalsozialistische Gesellschaft war geprägt von Mitwisser- und Mittäterschaft, doch es gab auch wenige Deutsche, die Widerstand leisteten. Zu den bekanntesten gehören die Studierenden Sophie und Hans Scholl, einige ihrer Kommilitonen und ihr Professor Kurt Huber. Mit Mut, Entschlossenheit und Courage setzten sie sich gegen die Nazi-Diktatur zur Wehr. In den Jahren 1942 und 1943 verbreitete die Gruppe mehrere Flugblätter, in denen sie die Bevölkerung zum passiven Widerstand gegen das NS-Regime aufriefen.
In Auschwitz war der Massenmord Alltagsroutine ganz normaler Männer und Frauen. Einer von ihnen war SS-Obersturmführer Karl Höcker, Adjutant des letzten Kommandanten von Auschwitz Richard Baer. Er erstellte zur Erinnerung an seine Dienstzeit von Mai 1944 bis Januar 1945 ein Foto-Album, das die Akteure der Massenvernichtung ungarischer Juden im Sommer 1944 in ihrer Freizeit zeigt. Sie erfreuten sich ihres Lebens und waren stolz auf ihr Tun, für das sie militärische Ehren erfuhren.
Wie die Geschichte des Nationalsozialismus in einem durch Einwanderung veränderten Deutschland vermitteln? Über diese spannende Frage referiert am Freitag, dem 24. Februar, 20 Uhr im Erinnerungsort Topf & Söhne, Dr. Elke Gryglewski, stellvertretende Direktorin der Berliner Gedenkstätte Haus der Wannsee-Konferenz.
Wie erging es den jüdischen Überlebenden des Holocaust nach dem Krieg? Diesem Thema widmet sich ein Vortrag des Historikers Prof. Dr. Wolfgang Benz im Erinnerungsort Topf & Söhne.
„Führungen in Leichter Sprache sollen auch Menschen mit geistiger Behinderung eine Auseinandersetzung mit den Verbrechen des Nationalsozialismus ermöglichen und so gegen Rechtspopulismus sensibilisieren“, sagt Uwe Kintscher, Vorsitzender des Lebenshilfe Erfurt e. V. Mit der Vereinsarbeit und einem eigens gegründeten Integrationsunternehmen bietet die Lebenshilfe vielfältige Leistungen für Menschen mit geistiger Behinderung wie Arbeitsplätze, Betreuung, Freizeitangebote und Wohnmöglichkeiten.
Die Kulturdirektion informiert über wichtige Ausstellungen und Vorhaben, die insbesondere im ersten Halbjahr 2017 stattfinden werden.
Als historisch-politischer Lernort gewinnt der Erinnerungsort Topf & Söhne 30 Monate nach seiner Eröffnung weiter Profil. Bietet er schon seit zwei Jahren Schülergruppen die Möglichkeiten, sich in der Dauerausstellung eigenständig mit historischen Quellen zur Mittäterschaft der Firma Topf & Söhne am Holocaust auseinander zu setzen, so liegen nun auch Arbeitsmaterialien zu den im Nationalsozialismus Verfolgten vor.
Im Mai 1942, vor 70 Jahren, begannen in Thüringen die Deportationen der jüdischen Bürger. Wie überall im Deutschen Reich waren auch sie nach Kriegsbeginn 1939 gezwungen worden, ihre Wohnungen zu verlassen und getrennt von nichtjüdischen Nachbarn in "Judenhäusern" unter schlechten Bedingungen zu leben. Dort erreichte sie wenige Tage vor der Deportation die Aufforderung, sich am 9. Mai an Sammelplätzen in ihrer jeweiligen Stadt einfinden zu müssen. Mit dem Zug wurden sie nach Weimar gebracht, dort in einer Viehauktionshalle festgehalten und am 10. Mai zusammen mit Juden aus Sachsen in ein Ghetto im polnischen Bełżyce verschleppt. Fast alle der 513 Männer, Frauen und Kindern aus Thüringen wurden in Bełżyce, im KZ Majdanek oder in anderen Vernichtungslagern ermordet. Die Deportationen am 9./10. Mai 1942 markieren den Beginn der Vernichtung der jüdischen Bevölkerung Thüringens.
Anlässlich des heutigen Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus ist Éva Pusztai aus Budapest zu Gast in Erfurt . Annegret Schüle, die Leiterin des Erinnerungsortes, empfindet diesen Besuch als großes Geschenk.
9.500 Menschen haben seit der Eröffnung am 27. Januar 2011 den Erinnerungsort besucht, die Hälfte der rund 140 Führungen wurde von Schulklassen gebucht. Darüber hinaus setzten sich 15 Schüler- und Studierendengruppen einen Vormittag oder einen ganzen Tag lang mit der Ausstellung "Techniker der 'Endlösung'" am Erinnerungsort auseinander, die die Mittäterschaft der Industrie am Holocaust exemplarisch anhand der Firma Topf & Söhne zeigt. Auf diesen Erfahrungen basieren die Angebotsformate und Materialien für die Bildungsarbeit am historischen Ort, die nun der Öffentlichkeit vorgestellt werden.
Die Ausstellung "Techniker der 'Endlösung'. Topf & Söhne - Die Ofenbauer von Auschwitz" wird vom 10. März bis 31. Oktober 2010 im Norwegischen Technischen Museum (Norsk Teknisk Museum) in Oslo gezeigt und vom deutschen Botschafter Detlev Rünger eröffnet.