Steiger – Erfurts Stadtwald

Am südlichen Stadtrand gelegen, befindet sich der Steigerwald. Das über 1.000 Hektar große Waldgebiet ist ideal für aktive Betätigungen fernab vom Stadtzentrum. Der Steigerwald ist seit 1940 als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen und verfügt über mehrere Wanderwege, die sich alle am so genannten „Stern“ kreuzen.

Im Steiger gibt es mehrere Wanderwege, die sich alle am so genannten „Stern“ kreuzen

Menschengruppe im Wald
Foto: Waldbaden im Steiger: Regelmäßig erklärt Försterin Uta Krispin Besonderheiten des Stadtwaldes Foto: © Stadtverwaltung Erfurt / J. Lummitsch

Verkehrsanbindung

Straßenbahn – Linie 1,
Endhaltestelle „Thüringenhalle“,
Straßenbahn – Linie 6,
Endhaltestelle „Steigerstraße“,
Straßenbahn – Linie 4,
Endhaltestelle „Wiesenhügel“,
Bus – Linie 60,
Haltestelle „Rhodaer Chaussee“
oder „Waldhaus“

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Allgemeines

  • Landschaftsschutzgebiet (LSG seit 1940)
  • Größe: 1188 Hektar
  • Der bewaldete Höhenzug des Steigerwaldes am Südrand von Erfurt erreicht mit 344 m am Waldschlösschen seinen höchsten Punkt. Die Reliefbildung erfolgte durch Aufwölbung der Muschelkalk- und Keuperschichten entlang der Erfurter Störungszone. Die Auslaugung im Salinar des mittleren Muschelkalkes führt zu Karsterscheinungen (Senken und Erdfälle). Alle Bäche führen nur zeitweilig Wasser, lediglich der Quellteich wird durch den permanent wasserführenden Quellbach gespeist.
  • Die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt Erfurt war lange Zeit eng mit dem Steigerwald verbunden, er lieferte Nahrung, Baumaterialien und Brennholz. Die extreme Holzentnahme erschöpfte oftmals die Waldressourcen. Erst im 19. Jahrhundert mit Einführung der geordneten Forstwirtschaft konnte eine Verbesserung des Waldzustandes eingeleitet werden, und neben der Nutzung trat die stadtnahe Erholung in den Vordergrund.

Besonderes

Hochheimer Holz mit Hopfengrund und Wallburg

  • GLB seit 22.03.1996
  • Größe: 60 ha
  • Das Hochheimer Holz nimmt im westlichen Steiger eine große Fläche ein und umfasst sowohl Tal- und Hanglagen als auch Flächen auf der Hochebene.
  • Charakteristisch ist Eichen-Buchen-Hainbuchen-Mischwald mit vereinzelten Eschen, Bergahorn und Bergulme.
  • Besonders interessant und eindrucksvoll ist die Frühjahrsvegetation, hier beherrschen Schlüsselblumen, Buschwindröschen, Lerchensporn, Lungenkraut, Weißwurz und der geschützte Wolfseisenhut die Krautschicht. Auch der Bärenlauch tritt noch auf.
  • Von geschichtlichem Interesse sind die Reste einer Wallburg an der Westseite des Steigers. Die Wallburg war mit einem Holzpalisadenzaun befestigt und diente den umliegenden Dörfern als Fliehburg. Die gefundenen Scherben deuten auf eine Entstehung in der Bronzezeit vor ca. 3000 Jahren hin.

Verkehrsanbindung/zu erreichen mit:
Bus – Linien 59, 60, 70 und 170, Haltestelle „Hochheim“

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Erdfallgebiet im Hochheimer Holz

  • Mehrere Erdfälle entlang eines Wasserrisses am Hang oberhalb des Bachstelzenweges

Verkehrsanbindung/zu erreichen mit:
Bus – Linien 59, 60, 70 und 170, Haltestelle „Hochheim“
Bus – Linien 60, 70 und 170, Haltestelle „Bischleben“,
von dort führt ein Wanderweg zum Erdfallgebiet

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Erdfall im Hopfengrund des Erfurter Steigers

  • trichterförmige Absenkung im Bereich eines Wasserrisses im unteren Hopfengrund

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Quellteich mit Silbergraben (Teich am Jägerhaus/Rhodaer Teich)

  • GLB seit 22.03.1996
  • Größe: 5,00 ha
  • Der Quellteich ist das einzige stehende Gewässer auf dem Steigerplateau, das sein Wasser aus einer Schichtquelle bezieht. Quelle und Teich sind in Stein gefasst, der Abfluss des Teiches erfolgt über den Silbergraben durch den Hopfengrund zur Gera. Die zeitweise auftretenden milchig-weißen, durch das Wasser „silbrig“ erscheinenden Kalkabscheidungen im Bachlauf gaben ihm seinen Namen.
  • Die Krautschicht in dem wechselfeuchten Eichen-Hainbuchenwald wird beherrscht von zahlreichen Frühjahrsblühern.
  • Um die Jahrhundertwende befand sich beim Quellteich ein Forstgarten, in dem heute noch viele einheimische und ausländische Baumarten zu sehen sind.

Verkehrsanbindung:
zu erreichen mit Bus – Linie 60, Haltestelle „Rhodaer Chaussee“

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Großvater

  • Rotbuche (Fagus sylvatica), ca. 150 Jahre alt
  • ND seit 24.08.1961 bzw. 19.08.1999
  • Standort: nordwestlich des Quellteiches

Verkehrsanbindung:
zu erreichen mit Bus – Linie 60, Haltestelle „Rhodaer Chaussee“,
Straßenbahn – Linie 5, Endhaltestelle „Steigerstraße“

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Erdfall Großer Waldhausteich

  • ND seit 23.03.1996
  • Größe: 0,5 ha
  • durch Karsterscheinungen im Muschelkalk entstanden
  • wurde 1992 saniert, um weitere Verlandung zu verhindern
  • individuenreichstes Laichgewässer des Steigerwaldes (Erdkröten, Teich- und Bergmolche sowie Grasfrösche und Teichfrösche)
  • Durch die Installation einer Amphibien-Leiteinrichtung in die angrenzende Straße konnten die Verkehrsverluste bei der Laichwanderung der Amphibien drastisch gesenkt werden.

Verkehrsanbindung:
zu erreichen mit Bus – Linie 60, Haltestelle „Rhodaer Chaussee“
mit PKW Richtung Rhoda (Abzweig rechts der B4, stadtauswärts)

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Wiese am Wachsenburgblick

  • GLB seit 22.03.1996
  • Größe: 2,30 ha
  • Die Wiese liegt am südwestlichen Rand des Steigerwaldes.
  • Das Schutzgebiet umfasst den einzigen Magerrasen im Stadtgebiet über geologisch „saurem“ Untergrund (Sandsteine und Mergel des unteren Keupers).
  • Beherrschend sind das Rot-Straußgras als typische Pflanze für Sandtrockenrasen, die Drahtschmiele, der Rot-Schwingel und der Kleine Sauerampfer.

Verkehrsanbindung:
zu erreichen mit Bus – Linie 60, Haltestelle „Waldhaus“

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Naturschutzlehrstätte Fuchsfarm im LSG Steigerwald, an der Wiese am Wachsenburgblick

  • Die Fuchsfarm erreicht man vom Waldhaus aus zu Fuß in 10 Minuten oder vom Bachstelzen-Café, Ortsteil Erfurt-Bischleben.
  • Interessantes und Wissenswertes zur heimischen Natur zeigen das Freigelände sowie einige Ausstellungen
  • größere Gruppen sollten ihren Besuch anmelden (Tel. 2625801)

Öffnungszeiten:
Di bis Fr, 10 bis 16 Uhr
Sa und So, 14 bis 16 Uhr
(ab Mitte April bis Ende Oktober)

Verkehrsanbindung/zu erreichen mit:
Bus – Linie 60, Haltestelle „Waldhaus“,
mit PKW Richtung Rhoda (Abzweig rechts der B4) stadtauswärts bis Parkplatz „Waldhaus“

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Kellergrund

  • GLB seit 22.03.1996
  • Größe: 3,30 ha
  • Der Kellergrund gehört zu den klimatisch feucht-kühlen Erosionsmulden am Nordabfall des Steigers.
  • Das Bodenrelief ist durch Erdfälle und Erosionsrinnen stark bewegt.
  • Altbäume von Rotbuche, Stieleiche, Winterlinde und Hainbuche sind charakteristisch für das Gebiet.
  • Mächtige Gruppen von Altbuchen begünstigen die Frühjahrsblüher.
  • Der Altbaumbestand schafft die Voraussetzungen für die Existenz vieler Höhlenbrüter im Steiger.

Verkehrsanbindung/zu erreichen mit:
Straßenbahn – Linie 4, Endhaltestelle „Thüringenhalle“,
Straßenbahn – Linie 5, Endhaltestelle „Steigerstraße“,
Straßenbahn – Linie 6, Endhaltestelle „Wiesenhügel“,
von hier jeweils den Wanderwegen folgen

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Erdfall Schuckelteich

  • liegt im LSG Steigerwald
  • ND seit 23.03.1996
  • entstand durch Auslaugung im Salinar des mittleren Muschelkalkes
  • der kreisrunde Erdfall mit einem Durchmesser von ca. 30 m wurde 1991 saniert
  • faunistisch bedeutsam als Laichgewässer von Erdkröte, Teich- und Bergmolch

Verkehrsanbindung/zu erreichen mit:
Bus – Linie 60, Haltestelle „Rhodaer Chaussee“,
Straßenbahn – Linie 4, Endhaltestelle „Thüringenhalle“,
von hier jeweils den Wanderwegen folgen

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Erdfall Dreibatzenloch

  • ND seit 23.03.1996
  • Größe: 0,45 ha
  • der kreisrunde Erdfall entstand durch Auslaugung im mittleren Muschelkalk
  • auch nach der Sanierung im Jahre 1992 führt das Dreibatzenloch nur in sehr feuchten Jahren auch im Sommer Wasser

Verkehrsanbindung/zu erreichen mit:
PKW rechts der Verbindungsstraße „Am Tannenwäldchen“ zwischen B 4 und „Lutherpark“,
Bus – Linien 61, 163, 350 und 357, Haltestelle „Hubertus“,
Bus – Linie 62, Haltestelle „Tannenwäldchen“,
von hier jeweils den Wanderwegen folgen

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Teufelssumpf

  • ND seit 23.03.1996
  • Größe: 0,80 ha, davon ca. 2000 m² Sumpffläche
  • mit über 330 m ü. NN befindet sich der Sumpf im höchsten Teil des Steigers
  • zwischen Gras-Bulten, Schilf und Riedgräsern sind kleine Wasserflächen zu finden
  • Massenlaichplatz von Grasfrosch und Erdkröte

Verkehrsanbindung/zu erreichen mit:
PKW rechts der Verbindungsstraße „Am Tannenwäldchen“ zwischen B 4 und „Lutherpark“,
Bus – Linien 61, 163, 350 und 357, Haltestelle „Hubertus“,
Bus – Linie 62, Haltestelle „Tannenwäldchen“,
von hier jeweils den Wanderwegen folgen

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Martinsbusch mit Bachmäander

  • GLB seit 22.03.1996
  • Größe: 6,00 ha
  • Der Martinsbusch befindet sich am südlichen Hang des Eichenberges und wird im Tal durch den nur zeitweise wasserführenden Rhodaer Bach begrenzt. Der Bach weist hier noch einen natürlichen, mäandrierenden Verlauf auf.
  • Entlang des Baches findet man zahlreiche Altbäume, in der Bodenvegetation fallen im Frühjahr die Teppiche von Märzenbechern und anderen Frühjahrsblühern auf.
  • Interessante Aufschlüsse über alte Eigentumsverhältnisse geben eine Vielzahl von Grenzsteinen im Steiger. Der älteste und wohl auch der schönste steht am Rhodaer Bach unweit des Forsthauses Eichenberg.

Verkehrsanbindung/zu erreichen mit:
Bus – Linien 61, 163, 350 und 357, Haltestelle „Hubertus“,
Bus – Linie 60, Haltestelle „Rhodaer Chaussee“, „Waldhaus“ oder „Rhoda“,
von hier jeweils den Wanderwegen folgen

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Rhodaer Grund

  • geplanter GLB, liegt im LSG Steigerwald
  • Der Rhodaer Grund ist die westliche Fortsetzung des Martinsbusches, im Gegensatz zu diesem gibt es außer den geschlossenen Waldflächen an den nordexponierten Hängen noch ein Mosaik verschiedenster Biotope, wie z. B. Quellbereiche, kleinflächige Halbtrockenrasen, Trockengebüsche, Obstwiesen sowie die Bachaue mit mesophilem Grünland und mehreren Kopfweiden.

Verkehrsanbindung/zu erreichen mit:
Bus – Linie 60, Haltestelle „Rhoda“ oder „Waldhaus“,
von hier jeweils den Wanderwegen folgen

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