Lenkungsgruppe ICE-Knoten Thüringen informierte im Forum Verkehrs- und Stadtentwicklung

25.11.2015 16:45

Die Inbetriebnahme der neuen ICE-Trasse Erfurt-Halle/Leipzig sowie der Fahrplanwechsel Anfang Dezember 2015 stehen kurz bevor. Deshalb veranstaltete die Lenkungsgruppe ICE-Knoten Thüringen am 20. November ein Forum, um über den Stand der Stadtentwicklung in Erfurt (ICE-City) und der Verkehrsentwicklung in Thüringen zu informieren.

ICE-Knoten 2017 – ICE City

Andreas Minschke, Leiter der Lenkungsgruppe und Frank Krätzschmar, Geschäftsführer der Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen (LEG) begrüßten als Gäste unter anderem Birgit Keller, Ministerin für Infrastruktur und Landwirtschaft sowie den Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn AG Eckart Fricke im ComCenter Erfurt-Brühl. Neben den Infrastrukturmaßnahmen der DB AG und der NVS Nahverkehrsservicegesellschaft Thüringen mbH war insbesondere die Stadtentwicklung im Rahmen der Planung der ICE-City/Äußere Oststadt von Bedeutung.

Mit der symbolischen Inbetriebnahme der neuen ICE-Trasse Erfurt-Halle/Leipzig (VDE 8.2) am 9. Dezember 2015 wird ein weiterer Meilenstein für den ICE-Knoten Erfurt erreicht. Der offizielle Fahrplanwechsel für die Strecke am 13. Dezember ist ein großes Teilstück des Länderübergreifenden Gesamtprojekts ICE-Schnellstrecke München-Berlin (VDE 8), deren Fertigstellung für den Dezember 2017 avisiert ist. Der dann fertiggestellte ICE-Knoten Thüringen wird die Stadt Erfurt ins Zentrum der schnellen Verbindungen in Deutschland rücken. Reisezeitverkürzungen von teilweise über 2 Stunden und eine Verdoppelung der Taktfrequenz beim Fahrangebot mit u. a. ICE-Sprinter-Linien nach Berlin (1:50h Reisezeit) sind einige der Vorteile, die sich bis 2017 für den Standort Erfurt ergeben.

Die Änderungen im ICE-Streckennetz haben besonders für den Thüringer Schienenpersonennahverkehr (SPNV) eine besondere Bedeutung. Alle Gemeinden im Freistaat müssen adäquat an die die ICE-Schnelltrasse angebunden sein, um von dem Verkehrsprojekt zu profitieren. Arne Behrens von der NVS Nahverkehrsservicegesellschaft Thüringen mbH stellte dazu das SPNV-Angebot ab 2016 vor. Die Chancen für die Thüringer Wirtschaft und den Tourismus können nur dann ausgeschöpft werden, wenn der ICE-Knoten in Erfurt durch ein intelligentes Nahverkehrskonzept ergänzt wird. Herr Domeinski von der NVS arbeitet zudem gerade an verlässlichen Prognosen für die Verkehrsentwicklung in Thüringen bis 2020 in Bezug auf Fahrgastzahlen und -arten. Erhöhungen von bis zu 80% für manche Verbindungen sind basierend auf Zahlen aus 2012 errechnet wurden. Die Berechnungen sind sehr komplex und stark von den Grundannahmen abhängig. Genauere und verwertbarere Zahlen werden sich auf Grund dessen, aus der aktuellen Analyse mit Zahlen aus 2014 versprochen.

Im Zusammenhang mit der Fertigstellung des ICE-Knoten wurde auch der Rahmenplan für die "Äußere Oststadt" durch Paul Börsch, Amtsleiter für Stadtentwicklung und Stadtplanung der Stadt Erfurt vorgestellt. Das neu zu entwickelnde Quartier soll Erfurt im Zusammenhang mit prognostizierten Bevölkerungswachstum und Wohnraumknappheit zukunftsfähig machen. Als Startimpuls für diese Flächenentwicklung gilt die "ICE-City". Über die Fortschreibung des Rahmenplans sprach dabei Benjamin Wille von der Machleidt GmbH. Viele neue Entwicklungen führten dabei zu einigen Änderungen des ursprünglichen Entwurfs, ohne aber dabei diesen aus den Augen zu verlieren. Wie "Wohnmilieus" aussehen, durchmischt und wie Wohnraumkonzepte umgesetzt werden können, wurde abschließend durch Prof. Bernd Rudolf von der Bauhaus-Universität Weimar vorgestellt.

Zur Information:
Ausstellung zur ICE-Schnellstrecke im Thüringer Landtag:
19.11.2015 - 06.12.2015
Ort: Foyer Thüringer Landtag, Jürgen-Fuchs-Straße 1, 99096 Erfurt
Mo - Fr 08:00 - 18:00 Uhr (Wochenende nach Vereinbarung)