Die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Erfurt

Freiwillige Feuerwehr

Foto: Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr Erfurt auf dem Domplatz im Jahr 2012 Foto: © Stadtverwaltung Erfurt

Die Freiwillige Feuerwehr (FF) hat grundsätzlich die gleichen Aufgaben wie die Wachabteilungen der Berufsfeuerwehr (BF):

  • Rettung,
  • Brandbekämpfung und
  • allgemeine Hilfeleistung.

Der wesentliche Unterschied ist, das die Feuerwehrhäuser der freiwilligen Feuerwehr im Gegensatz zu den Wachen der Berufsfeuerwehr nicht ständig besetzt sind.

Die Einsatzkräfte der freiwilligen Feuerwehr werden bei einem Alarm per Funkmeldeempfänger oder Sirene gerufen und kommen dann - von der Arbeitsstelle, zu Hause oder unterwegs - schnellstmöglich zum Feuerwehrhaus, um sich dort umzuziehen, auszurüsten und auszurücken.

Die Kameradinnen und Kameraden der freiwilligen Feuerwehr erfüllen diese hoheitliche Aufgabe der Stadt Erfurt ehrenamtlich, freiwillig und unentgeltlich. Sie bereiten sich in ihrer Freizeit durch umfangreiche Übung, Aus- und Fortbildung auf die unter Umständen auch gefährlichen Einsätze vor und pflegen auch ihre Ausrüstung, Fahrzeuge und die Feuerwehrhäuser. Bei Einsätzen während der Arbeit haben sie Anspruch auf Freistellung und der Arbeitgeber auf Lohnersatz durch die Stadt.

Zusätzlich unterstützen die freiwilligen Feuerwehrangehörigen zahlreiche Veranstaltungen mit der Durchführung von Brandsicherheitswachen.

In den Ortsteilen der Stadt Erfurt sind die Einheiten der freiwilligen Feuerwehr gemeinsam mit den Vereinen durch eigene Veranstaltungen ein wichtiger Träger des öffentlichen Lebens und wirken identitätsstiftend.

Die Jugendfeuerwehr ist Bestandteil der freiwilligen Feuerwehr und leistet neben der Nachwuchsgewinnung für die Feuerwehren umfangreiche allgemeine Jugendarbeit. In der Alters- und Ehrenabteilung wird das kameradschaftliche Miteinander für die Mitglieder, die aus Alters- oder gesundheitlichen Gründen keinen Einsatzdienst mehr leisten können, fortgesetzt.

Die Freiwillige Feuerwehr Erfurt vereint:

  • etwa 670 aktive Kameradinnen und Kameraden in der Einsatzabteilung,
  • etwa 320 Kinder- und Jugendliche in der Jugendfeuerwehr und
  • etwa 200 ehemalige Aktive in der Alters- und Ehrenabteilung.

Das ist zwar eine große Anzahl - aber für die Bewältigung der umfangreichen Aufgaben suchen wir jederzeit weitere Bürgerinnen und Bürger der Stadt, die sich den Herausforderungen der Feuerwehr stellen!

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St.-Florian-Straße 4
99092 Erfurt

Berufsfeuerwehr und freiwillige Feuerwehr?

Schon 1910 wurde im damals viel kleineren Erfurt eine Berufsfeuerwehr gegründet, da man offensichtlich erkannt hatte, dass die Schutzziele mit der zur Verfügung stehenden Technik und dem System der FF allein nicht zu erreichen waren. Schließlich können z. B. freiwillige Feuerwehrleute nicht zu häufig ihrem Arbeitsplatz für Einsätze fern bleiben, woran sich bis heute im Prinzip nichts geändert hat.

Warum existiert dann aber auch die freiwillige Feuerwehr in Erfurt?

Es ist nicht sinnvoll, die Schutzziele mit der Berufsfeuerwehr allein erreichen zu wollen. Um mit der BF allein die Hilfeleistungsfrist von zehn Minuten überall in Erfurt einhalten zu können, benötigte man zusätzlich zu den zwei vorhandenen Wachen etwa drei weitere mit Personal in drei Schichten.

Demgegenüber stehen die viel geringeren Kosten für Bauunterhaltung, Fahrzeuge und Verdienstausfallentschädigungen der freiwilligen Feuerwehr. Dies allein spricht schon für das System aus Berufs- und freiwilliger Feuerwehr, bei der heute die BF und FF unter einheitlicher Führung die Feuerwehr Erfurt bilden und die Leistungen gemeinsam erbringen.

Hinzu kommt, dass für die zum Glück nicht so häufigen Schadenereignisse wie Großbrände, Hochwasser
oder großflächige Sturmschäden bei einem reinen Berufsfeuerwehrsystem nur sehr geringe Reserven zur Verfügung stünden und diese Unglücke dementsprechend schwer zu bekämpfen wären. Auch für überörtliche Hilfeleistungen oder Katastrophen steht insbesondere die freiwillige Feuerwehr zur Verfügung.

So ist die BF heute darauf ausgelegt, ein mittelgroßes Ereignis ("kritischer Wohnungsbrand") oder gleichzeitig zwei Kleineinsätze abzuarbeiten sowie möglichst viele Einsatzstellen innerhalb der Hilfsfrist von zehn Minuten zu erreichen – für alles darüber Hinausgehende werden die freiwilligen Feuerwehren benötigt.

Dass das alles nicht nur Theorie, sondern gelebte Realität ist, zeigen die vergangenen Jahre und die zugehörigen Einsatzstatistiken.