Die Hochzeit des Figaro feiert am Samstag Premiere

26.11.2021 08:22

Am kommenden Samstag um 19 Uhr zeigt das Theater Erfurt „Die Hochzeit des Figaro“ in einer Inszenierung von Martina Veh. Mozarts im Jahr 1786 entstandene Oper erzählt von einer Zeit des Aufruhrs: Das soziale Ungleichgewicht zwischen einer wohlhabenden, sich jedes Recht der Welt herausnehmenden Elite und den darunter leidenden Untergebenen droht die Welt auf den Kopf zu stellen.

Liebe, Sex und Intrigen

Der Barbier Figaro ist zum Kammerdiener des Grafen Almaviva aufgestiegen und möchte nun Susanna, die Kammerzofe der Gräfin heiraten. Doch es gibt ein Problem: Der Graf hat ein Auge auf die Braut seines Dieners geworfen. Während Figaro einen Plan schmiedet, spinnen Susanna und die Gräfin derweil an ihren eigenen Intrigen. Dabei haben sie jedoch nicht mit den charmant-unbeholfenen Avancen des jugendlichen Cherubino und der Eifersucht sowohl des Grafen als auch des ahnungslosen Figaro gerechnet. Als dann auch noch die Haushälterin Marcellina und der zwielichtige Doktor Bartolo darauf bestehen, dass Figaro bei ihnen eine Schuld zu begleichen und eigentlich Marcellina zu heiraten habe, ist das Chaos komplett.

Mit äußerst gewitztem Humor, blitzschnellen Umschwüngen und ungeheu­rem Gespür für menschliche Empfindungen garantiert das Meisterwerk von Mozart und seinem Librettisten Lorenzo Da Ponte ein Wech­selbad der Gefühle. Nur drei Jahre vor der Französischen Revolution entstanden, prangert es eine Elite an, die ihre Macht und Vorrechte missbraucht, und beleuchtet die perfiden Ränkespiele der heraufbrechenden, von Geld und Gefälligkeiten regierten neuen Zeit.

Martina Veh durchdringt das Werk mit psychologischem Feingefühl und richtet den Fokus auf die Beweggründe menschlichen Handelns. In einer überzogenen und degenerierten Rokoko-Welt lässt sie nicht ohne eine gewisse Bitterkeit auch Parallelen zu unserer heutigen Gesellschaft aufblitzen. „Man nimmt sich, was man braucht. Wer wir sein wollen und wer wir sind, driftet durch das kurzfristige von Gier angetrieben Handeln immer weiter auseinander“, so die Regisseurin.

Premiere: Sa, 27.11. 2021

Weitere Termine: 10.12.2021 | 18.12.2021 | 22.12.2021 | 07.01.2022 | 16.01.2022 | 23.01.2022

Quelle: Theater Erfurt