Evag auf Kurs: Fahrgastrekord und wirtschaftlich stabil

04.06.2025 11:30

Die Erfurter Verkehrsbetriebe Ag blicken auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2024 zurück: Mit 59,3 Millionen beförderten Fahrgästen wurde das Corona-Vorkrisenniveau von 2019 deutlich übertroffen.

Eine Straßenbahn an einer Haltestelle mit Gras und Bäumen
Foto: © Stadtverwaltung Erfurt

„Dieser Erfolg ist vor allem das Ergebnis einer großartigen Teamleistung unter der Leitung meiner Vorgängerin Myriam Berg. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben Außergewöhnliches geleistet. Das macht mich sehr stolz und ich bedanke mich bei allen, die das ermöglicht haben“, sagt Evag-Vorstand Mario Laube, der das Unternehmen seit rund sechs Monaten führt. Erfurt setzt auf öffentlichen Nahverkehr Im Vergleich zum Vorjahr nutzten über 4,3 Millionen Menschen mehr die Busse und Bahnen der Erfurter Verkehrsbetriebe – ein Plus von knapp acht Prozent. Ein Grund für den deutlichen Anstieg: das Deutschlandticket. Über 53.500 Abo-Kunden setzen auf das Angebot, das damit den Großteil der 58.000 Evag-Abonnenten ausmachte. Mario Laube: „An dieser Stelle danken wir dem Bund und dem Land Thüringen, die die Ausgleichsleistungen zunächst in Form von Abschlagszahlungen für das Deutschlandticket zur Verfügung gestellt haben“
Im Öpnv-Kundenbarometer konnte die Evag mit einer Globalzufriedenheit von 2,24 ihren Wert gegenüber der letzten Befragung in 2022 leicht verbessern (2,35) und ihre Spitzenpositionen im bundesweiten Vergleich verteidigen.

Investitionen in Fahrzeuge, Infrastruktur und Klima

Auch im zurückliegenden Jahr setzte die Evag konsequent auf Zukunftsinvestitionen: Die Ladeinfrastruktur für die erste Generation von E-Bussen wurde fertiggestellt, der Einstieg in eine klimafreundliche Busflotte ist vorbereitet. Die Inbetriebnahme der klimafreundlichen Fahrzeuge ist für den Sommer 2025 vorgesehen.
Parallel schreitet die Modernisierung des Tram-Fuhrparks voran. Die Bestellung von zehn zusätzlichen Tramlink-Straßenbahnen wurde ausgelöst. Die modernen Stadtbahnen werden bis 2027 erwartet. Gut für die Umwelt: Bereits heute fahren alle 93 Stadtbahnen der Evag zu 100 Prozent mit Ökostrom – ein klares Bekenntnis zur umweltfreundlichen Verkehrswende. Weitere Investitionsprojekte der Evag: Barrierefreier Ausbau der Haltestelle Domplatz Süd, die Gleiserneuerung Katholisches Krankenhaus bis Melchendorf und die Inbetriebnahme 10 neuer Gelenkbusse mit bargeldlosen Fahrerkassen. Insgesamt wurden 2024 rund 24,4 Millionen Euro in Fahrzeuge, Infrastruktur und Sonstiges investiert. Für die Umsetzung hat die Evag 10,5 Millionen Euro Fördermittel erhalten, die vom Land Thüringen bereitgestellt worden sind.

2024 – Ein Jahr mit Herausforderungen

Zahlreiche Baustellen, ein hoher Krankenstand (von bis zu 11,22 %) und der allgemeine Personalmangel führten dazu, dass kurzfristig Fahrten ungeplant ausfielen. Um die Zuverlässigkeit zu gewährleisten, wurde der Fahrplan im November 2024 temporär angepasst, das Angebot wurde reduziert, Fahrten gestrichen – eine schmerzhafte, aber wichtige Entscheidung: Seitdem verzeichneten die Erfurter Verkehrsbetriebe keine ungeplanten Ausfälle mehr, Fahrten sind wieder zuverlässig planbar.

Evag fährt Job-Offensive

Die Evag hat ihre Strategie zur Personalgewinnung 2024 deutlich ausgeweitet. Mit der „Bewerberbahn“ und dem „Bewerberbus“, die quer durch Erfurt rollten, sowie der Einführung einer eigenen Quereinsteiger-Busfahrerausbildung, gelang es, viele neue Interessenten zu finden. Fast 1.000 Bewerbungen gingen in 2024 ein, 38 neue Fahrerinnen und Fahrer wurden eingestellt. In 2025 waren es allein in den ersten vier Monaten 42 neue Fahrerinnen und Fahrer. „Wir investieren gezielt in Ausbildung und Perspektiven. Die Resonanz zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, sagt Mario Laube und ergänzt „Die Maßnahmen stärken nicht nur unseren Fahrdienst, sondern sichern auch langfristig die Qualität des ÖPNV-Angebots für Erfurt.“ Ziel bleibt es, bis Ende 2025 wieder vollständig zum gewohnten Standardfahrplan zurückzukehren. Mit aktuell durchschnittlich 608 Mitarbeitenden, 93 Bahnen und 74 Bussen trägt die Evag maßgeblich zur Lebensqualität und Zukunftsfähigkeit der Stadt Erfurt bei. In enger Abstimmung mit der Stadtverwaltung, den Stadtwerken und der Erfurter Bevölkerung versteht sich das Unternehmen als verlässlicher Partner für moderne Mobilität in der Region. Das wirtschaftliche Ergebnis mit –7,683 Millionen Euro führte zu einem Kostendeckungsgrad inkl. der Ausgleichsleistungen für das Deutschlandticket in Höhe von 78,9 Prozent. „Die Entwicklung des Jahres 2024 bestätigt unseren Kurs: pragmatisch, zukunftsorientiert und entschlossen. Die Herausforderungen nehmen wir an – mit Kreativität und klarem Blick auf das Ziel, noch mehr Menschen für den öffentlichen Nahverkehr zu gewinnen“, fasst Mario Laube abschließend zusammen.

Quelle: Stadtwerke Erfurt