Kleinod im Erfurter Norden: Beitritt der Gemeinde Alperstedt zur AG "Erfurter Seen"

17.07.2007 00:00

Im Norden der Landeshauptstadt Erfurt wird seit Jahrzehnten Kies abgebaut. Auf einer Länge von insgesamt neun Kilometern entstanden beziehungsweise entstehen Kiesgruben, die sich schon während des Abbaus mit Grundwasser füllen. Auf diese Weise wird ein Seensystem geschaffen, dessen Wasserfläche insgesamt fast 500 Hektar betragen wird.
Von den acht bereits vorhandenen Baggerseen haben fünf nahezu ihre Endgestalt erreicht. Die heutige Gesamtwasserfläche beträgt etwa 291 Hektar. Der Alperstedter See ist der größte der „Erfurter Seen“ und ist in weiten Teilen endgestaltet.  

Heute besiegeln die Oberhäupter der Landeshauptstadt Erfurt, der Gemeinden Nöda und Alperstedt: Erfurts Oberbürgermeister Andreas Bausewein, Nödas Bürgermeister Gerd Riedel sowie Alperstedts 1. Beigeordneter Peter Hehne – mit Ihrer Unterschrift den Beitritt Alperstedts zur Arbeitsgemeinschaft „Erfurter Seen“.  
Grundlage für diese kommunale Zusammenarbeit ist ein regionales Entwicklungskonzept, das von den drei Kommunen erarbeitet wurde und welches die Entwicklung der Bergbaulandschaft im Erfurter Norden zum Naherholungsgebiet als Ziel hat. Das Konzept wurde 1999 vom Stadtrat und den beiden Gemeinderäten beschlossen.

Der von Erfurt und Nöda im Jahr 2001 gegründeten Kommunalen Arbeitsgemeinschaft wollte Alperstedt vorerst nicht beitreten. Da jetzt aber der Pfaffenstiegsee in seiner Gemarkung entsteht, ist nun auch Alperstedt direkt vom Bergbau betroffen und will sich jetzt aktiv in die Entwicklung einbringen. Insgesamt werden auf dem Gemeindegebiet drei Seen mit einer Fläche von 109 Hektar entstehen, das ist ein gutes Fünftel aller „Erfurter Seen“.
Von der direkten Mitarbeit Alperstedts profitieren alle kommunalen Arbeitsgemeinschaftsmitglieder und natürlich auch die Bürger. Sei es durch den geplanten Radweg zwischen den „Erfurter Seen“ und Alperstedt, mit dem die durchgängige Radwegeverbindung zwischen Erfurt und Sömmerda vollendet wird. Oder durch die Errichtung eines Rastplatzes am Alperstedter Ried, an dem Informationstafeln Auskunft zu diesem bedeutungsvollen Naturschutzgebiet geben werden.
Wesentliche Inhalte dieser kommunalen Zusammenarbeit sind die Umsetzungen der Projekte des gemeinsam erarbeiteten Konzepts. Große Investitionen, z. B. für Wegebau werden von den einzelnen Kommunen getragen. Aus der Arbeitsgemeinschafts-Kasse wird u. a. die Öffentlichkeitsarbeit sowie eine gemeinsame ABM bezahlt, die für Landschaftspflege, Pflanzungen oder das Aufstellen von Rastmöglichkeiten und Informationstafeln eingesetzt wird.

Übrigens kann noch bis zum 10. August die Sonderausstellung „Erfurt - la Meer; Kies, Natur, Erholung - die Erfurter Seen“ im Erfurter Naturkundemuseum besucht werden. Weitere Informationen zur Erfurter Seenlandschaft gibt es auch im Internet unter: www.erfurter-seen.de.