"… Wir dürfen nicht nachgeben"

23.02.2009 11:38

Als der sogenannte Einigungsvertrag unterzeichnet wurde, enthielt der Punktekatalog u. a. die Versorgung der in der DDR geschiedenen Frauen. Die Einführung des Versorgungsausgleichs für die DDR-Frauen wurde vom  Verhandlungsführer der BRD, Wolfgang Schäuble, damals zurückgestellt und auf eine spätere Lösung verwiesen. Diese steht immer noch aus, wurde wiederholt abgelehnt, ja sogar bis heute als nebensächliches Detail "weggewischt".

Jahrelang starteten Frauen Einzelinitiativen, schrieben Briefe, bekamen ausweichende Antworten, wurden stiller. Dann hörten betroffene Frauen auf Umwegen und zufällig voneinander. Nach der Gründung des Vereins "In der DDR geschiedene Frauen" im Jahre 1999 verstärkten sich vielerorts immer wieder Initiativen, schöpften die Frauen neue Hoffnung.
Nun sind weitere zehn Jahre vergangen. Die mittlerweile 34 bis 40 Erfurterinnen, die sich seit einem halben Jahr kennen, die mit 20 Frauen aus dem Landkreis Gotha letztes Jahr in Leipzig demonstrierten sind gestärkt: wir wissen, wir sind nicht allein. Sie treten an für ihr Recht auf Gleichstellung und Gleichbehandlung. Gesammelt haben sie ihre Ablehnungen und Antworten auf Eingaben und Beschwerden, die sie sich bereits vorgelesen haben, manche ähneln sich. Gemeinsam ist allen: sie sind unsachlich und demütigend, manche zynisch.
Also starten sie wieder einmal durch: zur nächsten Zusammenkunft mit Presse und Fernsehen nach Leipzig. Das liegt zentral für die Frauen aus Mecklenburg-Vorpommern, aus Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Und wann? Am 8. März, dem Kampftag für Frauenrechte, Frauen der Jahrgänge 1934, 1936, 1938, 1940 mit mehr als 35 Arbeitsjahren und einer Rente von 633 EUR.
"Ich unterstütze die Seniorinnen insbesondere in organisatorischen Fragen," sichert die Gleichstellungsbeauftragte auch weiterhin zu. "Ich freue mich sehr, dass sich die Gruppe seit Beginn des Jahres  regelmäßig im Frauenzentrum zu öffentlichen Runden trifft und richtig kämpferisch geworden ist!"

Bevor die Fahrt nach Leipzig startet, sind die Sprecherinnen der Initiative bei Ministerin Lieberknecht zum Gespräch eingeladen, drücken wir Ihnen die Daumen! Informationen zur Fahrt nach Leipzig am Samstag, dem 8. März, gibt es im Frauenbüro, noch sind einige Plätze im Bus frei für Thüringerinnen, die sich anschließen wollen: Kostenbeitrag 10 EUR.