Otto Knöpfer zum 100. Geburtstag: Auch die Landeshauptstadt ehrt den Nestor der Thüringer Landschaftsmalerei

20.01.2011 00:00

Auch die Thüringer Landeshauptstadt Erfurt erinnert im Jahre 2011 an den 100. Geburtstag des Thüringer Malers und Grafikers Otto Knöpfer. Der 1911 geborene und 1993 verstorbene Künstler, der ein ebenso kraftvolles, wie sensibles Werk aus über 5000 Arbeiten hinterließ, gilt als ein Nestor der Thüringer Landschaftsmalerei.

Das Schlossmuseum Molsdorf hatte im Jahre 1998 den kompletten künstlerischen Nachlass, rund 3000 Bilder, Skizzen und Vorarbeiten, übernommen und besitzt damit die umfangreichste Sammlung von Arbeiten des Künstlers, der wie kein anderer die Menschen, die Landschaft und die Natur seiner Heimat in seinen Bildern einfing.
Die Museen der Landeshauptstadt präsentieren daher in den nächsten Monaten verschiedene Ausstellungen. Unter dem Titel "Nelkenwurz und Frauenmantel. Pflanzenstudien von Otto Knöpfer" zeigt das Naturkundemuseum Erfurt vom 24. Februar bis 22. Mai 2011 zunächst Aquarelle und Zeichnungen, die Anfang der 1950er Jahren entstanden sind. Mit Pinsel und Feder schaffte Otto Knöpfer naturgetreue Abbilder der thüringischen Pflanzenwelt. Er neigte dazu, die Dinge so zu malen, wie andere sie mitunter gar nicht sahen. Er selbst sagte: "Es soll für die Menschen eine freundliche Belehrung sein, in der Natur näher hinzusehen. Was gibt es nicht alles zu entdecken auf einer Sommerwiese oder am Wegrand …" Diese Ausstellung will die Besucher anregen, wieder mit offenen Augen die Natur zu erleben und auf eigene Entdeckungsreise zu gehen.
Am 13. März, dem Geburtstag des Künstlers, wird im Druckereimuseum der Stadt im Benary-Speicher (im Sparkassen-Finanzzentrum) der bekannte Erfurter Grafikdrucker Ernst August Zimmermann, Kulturpreisträger des Jahres 2001, Graphiken des Altmeisters der Thüringer Landschaftsmalerei, die in seiner Werkstatt gedruckt wurden, in einer kleinen Feierstunde präsentieren und über die Zusammenarbeit mit dem Künstlerfreund Knöpfer berichten.
Mitte des Jahres schließlich, am 29. Mai, wird im Schloss Molsdorf das neue Schaudepot für Gemälde eröffnet. Präsentiert werden unter dem Titel "Otto Knöpfer – Zum 100. Geburtstag" ebenfalls ab 29. Mai Gemälde aus dem umfangreichen Nachlassbestand. Die Sonderschau mit Bildern, die in den letzten Jahren aufwendig restauriert wurden, ist bis zum 31. Dezember 2011 zu sehen. Landschaften, Porträts und Stillleben, die bisher für den Besucher unsichtbar im Depot bewahrt wurden, werden einen Einblick in alle Schaffensperioden des Künstlers vermitteln. Der besondere Reiz dieser Ausstellung wird darin bestehen, dass Studien und Entwürfe für Gemälde gezeigt werden.
Als ein Maler Thüringens wurde Otto Knöpfer bereits zu Lebzeiten oft bezeichnet. Landschaft, Natur und Menschen der Region, in der er geboren wurde, aufwuchs, sein künstlerischer Rüstzeug erwarb und seinen Lebensmittelpunkt setzte, zogen ihn immer wieder magisch an und bestimmten sein gesamtes kreatives Schaffen. Diese Ausstellung "Zauberhaftes Thüringen – Eine Hommage des Malers Otto Knöpfer an Thüringen", die schließlich vom 27. November 2011 bis ins Jahr 2012 hinein ebenfalls im Schlossmuseum Molsdorf präsentiert wird, ist eine Liebeserklärung an Thüringen mit den Augen eines Malers und Zeichners.
Weitere Ausstellungen mit Arbeiten des Thüringer Malers Otto Knöpfers werden in Mühlberg, Weimar und Arnstadt präsentiert. Die Kulturscheune Mühlberg zeigt vom 22. Januar bis 27. Februar " Florales aus dem Schaffen des Malers Otto Knöpfer", die Stadtbibliothek Weimar vom 15. Oktober bis 19. November 2011 die Ausstellung "Otto Knöpfer. Lebenslinien", die persönliche und künstlerische Begegnungen und das Ringen um künstlerische Vollkommenheit nachzeichnet. Im Schlossmuseum Arnstadt begibt man sich ab 12. März auf "Spurensuche" und ab 28. Oktober werden Bildnisse in einer Sonderschau vorgestellt.
Anlässlich des 100. Geburtstages hatte sich eine Arbeitsgruppe aus Museologen, Pädagogen, Vertretern der Tourismusbranche und Freunden des Künstlers gegründet. Der Landrat des Ilmkreises, Benno Kaufhold, zu dessen Wirkungskreis Holzhausen, der Geburtsort des Künstlers und gleichzeitiger Erinnerungsort gehört, hat die Schirmherrschaft übernommen.