Fleischeslust – Grafik und Paper Art von Hanspeter Leibold

11.02.2011 13:40

Zur Ausstellungseröffnung "Fleischeslust – Grafik und Paper Art von Hanspeter Leibold" lädt das Schlossmuseum Molsdorf am 26. März 2011 in den Festsaal des Schlosses ein.

Die Festräume von Schloss Molsdorf erzählen noch heute von der Lebensfreude und dem Kunstsinn des Grafen Gustav Adolf von Gotter. Sein Lebensmotto "Vive la joie" – "Es lebe die Freude" grüßt aus allen vier Ecken seines ehemaligen Festsaals die Besucher.
Scheinbar standen dieser Denkspruch und die Erzählungen über die amourösen Abenteuer des Grafen auch Pate, als Anfang der 1980er Jahre im Schloss der Grundstein für eine Sammlung erotischer Kunst gelegt wurde. Zum Molsdorfer Fundus gehören seit dieser Zeit vornehmlich Arbeiten auf Papier und erotische Literatur des 20. Jahrhunderts. Auch wenn die Grenzen zwischen Extravaganz, Pornografie und Erotik nie genau festgelegt werden können, so sind Sinnlichkeit, Verlangen und Liebeslust, die pikante Darstellungen nicht ausschließen, Ecksteine des Fundus. Schloss Molsdorf vereint heute barockes Lebensgefühl und erotische Kunst der Gegenwart. In regelmäßigen Sonderausstellungen zeigen Künstler ihre Sicht auf ein Thema, das in der Vergangenheit die Menschen verzauberte, aber auch in Gegenwart und Zukunft dieselben beflügeln wird.
Mit der Ausstellung "Fleischeslust" des Liechtensteiner Künstlers Hanspeter Leibold, dessen Metier die Kunst der handgeschöpften Papiere ist, wird gleich zweifach Neuland in der Molsdorfer Ausstellungstradition betreten. Mit Leibold stellt zum ersten Mal ein Künstler aus, der nicht in Deutschland ansässig ist. Darüber hinaus werden erstmalig nicht nur Arbeiten auf Papier, sondern auch Meisterwerke in Papier gezeigt. Hanspeter Leibold, in Thüringen durch seine jährlichen Seminare bereits wohlbekannt und vom Publikum geschätzt, gestaltet mit Phantasie und Einfühlungsvermögen seine Kunst und verschafft so den Besuchern neue Erlebnisse und überraschende Einblicke zum Thema Erotik. In Molsdorf wird er aber nicht der einzige Gast aus seiner Heimat Liechtenstein sein, denn Fürst Josef Wenzel I. von Liechtenstein (1696 - 1772), dessen Porträt den Festsaal des Schlosses ziert, erwartet ihn schon zur Ausstellungseröffnung. Der Liechtensteiner Fürst und Graf Gotter hatten schon vor fast 300 Jahren, als sich beide am Hofe Friedrich Wilhelms I. von Preußen begegneten, Freundschaft geschlossen. Deswegen wird auch der legendäre Hausherr wird mit Freude durch die Räume "streifen", wenn zu seinem 319. Geburtstag erneut sensible Fleischeslust im Schloss gezeigt wird. Im Schlossmuseum freut man sich auf die Fortsetzung der angenehmen Begegnungen mit einem besonderen Künstler und eine interessante und anregende Ausstellung.