"Archäologie der Religionen"

01.06.2011 16:03

Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte e.V. vom 2. bis 4. Juni 2011 in Erfurt.

Die Mitglieder der Deutschen Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte e.V. treffen sich zu ihren jährlichen Arbeitstagungen an historisch interessanten Orten in Deutschland. Dieses Jahr ist die Stadt Erfurt ausgewählt worden. Auch das Tagungsthema ist zeitlich, inhaltlich und methodisch breit gefächert: Es geht um die   "Archäologie der Religionen".
Religion scheint seit urgeschichtlicher Zeit ein Grundbedürfnis menschlicher Gesellschaften zu sein. Die Durchführung bestimmter Riten als Mittel, um sich mit übernatürlichen Mächten gut zu stellen, entspringt einem elementaren Sicherheitsbedürfnis ebenso, wie die Entwicklung konkreter Jenseitsvorstellungen. Gleichwohl sind Religionen beständigen Veränderungen unterworfen, im selben Maße, wie sich gesellschaftliche Bedürfnisse verändern. Krisenereignisse können dabei sowohl eine Stärkung des Vorhandenen, wie eine Hinwendung zum Neuen auslösen.

Es sind diese Umbruchphasen, die besonders interessant sind. Welche gesellschaftlichen Veränderungen führen dazu, dass bestimmte Kulte verschwinden oder sich signifikant verändern? Welche Mechanismen liegen dem zugrunde und auf welche Weise kann man diese Veränderungen in bestimmten archäologischen Befunden nachvollziehen?

Fachkolleginnen und Fachkollegen aus unterschiedlichen Disziplinen werden sich diesen spannenden Fragen stellen und dabei interessante und fruchtbare Diskussionen erzeugen.
Die Mitarbeiter des Stadtmuseums Erfurt haben für die Tagungsteilnehmer ein ansprechendes und abwechslungsreiches Exkursions- und Begleitprogramm vorbereitet. Die Tagung selbst findet in der Begegnungsstätte Kleine Synagoge, An der Stadtmünze 5, statt.
In dieser Zeit, am Freitag, dem 3. Juni 2011, referiert Dr. Maria Stürzebecher 20 Uhr zum Thema "Der Erfurter Schatz - gotische Goldschmiedearbeiten als Zeugnisse der Jüdischen Gemeinde". Der Vortrag in der Begegnungsstätte Kleine Synagoge ist öffentlich.