In der Welt gefeiert, in Erfurt zu Hause: Vor 20 Jahren wurde der Erfurter Schatz gefunden
Wie sich das für einen richtigen Schatz gehört, ist die Fundgeschichte relativ kompliziert: Bei Bauarbeiten auf dem Gelände Michaelisstraße 43 wurden kurz vor der Grundsteinlegung die ersten Objekte nicht von dem zuständigen Grabungsleiter, sondern von Bauarbeitern entdeckt. Am 10. September 1998 erfuhr der Grabungsleiter davon und ließ sich sogleich die Fundstelle zeigen, noch am selben Tag fand dort eine systematische Nachsuche und die Bergung des Großteils des Schatzes statt. Weitere Sucharbeiten am 11. und 12. September erbrachten noch einige Münzen und Gürtelteile.
Nach Restaurierung und wissenschaftlichen Untersuchungen ging der Schatz zunächst auf internationale „Tournee“ und wurde von Besuchern unter anderem in New York, Paris und London bestaunt. Seit 2009 ist er fester Bestandteil der Dauerausstellung im Museum Alte Synagoge Erfurt.
„Für mich ist der Schatzfund von ganz besonderer Bedeutung, weil er letztlich in unserem Haus die Forschungsarbeiten ausgelöst hat, die bis heute fortdauern“, sagt Dr. Karin Sczech, die zuständige Referentin beim Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie in Weimar. Das Amt als Leihgeber und Mitgestalter des Museumskonzeptes ist stolz und freut sich über den großen Erfolg der Dauerausstellung in der Alten Synagoge.
Aktuell wird in der Alten Synagoge die Sonderausstellung „Als Fels errichtet, um zu danken – Synagogenbau im Mittelalter“ gezeigt – eine aufwendig gestaltete Exposition, die Erfurter Funde und Zeugnisse im Dialog mit kostbaren Leihgaben aus dem ganzen deutschsprachigen Raum präsentiert.
Das Museum feiert im kommenden Jahr bereits ein erstes Jubiläum und blickt zurück auf zehn erfolgreiche Jahre. Die Besucher erwartet ein buntes Programm, unter anderem wird es wieder eine Sonderausstellung geben.