Schenkung an Schlossmuseum Molsdorf: Urenkelin übergibt Teilnachlass von Maria von Gneisenau
Nach ihrer Scheidung vom Urenkel des berühmten Generalfeldmarschalls bewohnte Maria von Gneisenau Schloss Molsdorf vorwiegend in den Sommermonaten bis 1922. Die zweifache Mutter betrieb den Umbau des Anwesens als künstlerisches Projekt, das ihr half, eine Sinn- und Lebenskrise zu überwinden. So ließ sie nicht nur „fließend Wasser“, Elektrik und Zentralheizung installieren, sondern beauftragte 1909/10 auch Paul Schultze-Naumburg und die Saalecker Werkstätten mit Entwurf und Ausführung zweier Räume, darunter das berühmte Marmorbad im Biedermeier und Neoklassizismus, das den Besucherinnen und Besuchern des Schlossmuseums heute offen steht.
Nun hat die Urenkelin der Gräfin Gneisenau einen Teilnachlass ihrer mondänen Vorfahrin, bestehend aus wertvollen Schriftdokumenten, Büchern und zahlreichen (Porträt-)Fotografien, dem Schlossmuseum Molsdorf zum Geschenk gemacht – ein kostbarer Schatz, da über das mit der Gräfin verbundene Kapitel der Haus- und Baugeschichte relativ wenig bekannt ist. Einzelne dieser Dokumente konnten bereits in der Ausstellung „Zwei Räume für sich allein. Maria von Gneisenau und Schloss Molsdorf“ 2016 der Öffentlichkeit temporär präsentiert werden. Umso dankbarer sind die Museumsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter, diese nun dauerhaft für das Schlossmuseum gesichert zu wissen. Während der Recherchen zur oben erwähnten Ausstellung war es Kuratorin Silke Opitz gelungen, die Nachfahren der Gräfin ausfindig zu machen. Dieser Kontakt führte zu einigen Besuchen derselben im Schlossmuseum Molsdorf und schließlich zur Schenkung des Teilnachlasses Maria von Gneisenaus durch deren Urenkelin Susanne Freund aus Leverkusen.