Klimaschutz: Energieeffizienz

Energieeffizienz

Energieeffizienz ist das Verhältnis vom energetischen Nutzen zum Energieaufwand. Bezogen auf das Bruttoinlandsprodukt liegt der Nutzen bei 2,75 € für jede aufgewendete Kilowattstunde Strom, Fernwärme oder Erdgas in Erfurt. Vergleicht man diesen Wert mit dem des Landes (1,40 €/kWh) so erkennt man, dass man in der Landeshauptstadt schon heute rechte effizient mit Energie umgeht. Dabei ist aber zu berücksichtigen, dass Dienstleistungen einen hohen Anteil des Bruttoinlandsprodukt in Erfurt ausmachen und diese in der Regel nicht so energieintensiv sind wie produzierendes Gewerbe.

Thüringen hat übrigens was die Energieproduktivität angeht (also das Verhältnis Bruttoinlandsprodukt zu Primärenergieaufwand) nach Hamburg, Bayern, Baden-Württemberg, Berlin und Hessen einen der höchsten Kennwerte und zugleich die größte Steigerung von allen Bundesländern seit 1990. (vgl. Arbeitskreis Umweltökonomische Gesamtrechnung der Länder und Daten des Thüringer Landesamt für Statistik). Gründe hierfür sind sicherlich neben einem relativ kleinen Energiesektor auch der Umbau der Energieversorgung und ein hoher Stand der Sanierung. Zur Erreichung der deutschlandweiten Zielstellung einer Verdopplung der Energieproduktivität bis 2020 gegenüber 1990, muss aber in den folgenden Jahren eine Steigerung von jeweils 3% erreicht werden.

Dabei setzt vor allem die Europäische Union die Rahmenbedingungen für Energieeffizienz. Das höchste Potenzial hat dabei der Gebäudesektor. Nach Angaben der Kommission fallen 40% des Energiebedarfs der EU in Gebäuden an. Deshalb soll 2010 eine neue Richtlinie zur Gesamtgebäudeeffizienz verabschiedet werden, die die Zielstellungen verstärkt.

Daneben gibt es Richtlinien und Aktionen der EU zu Endenergieeffizienz und Energie­dienst­leistungen (wonach 9% bis 2017 eingespart werden sollen) sowie zum Ökodesign von 14 Produktgruppen (Heiz- und Warmwasserbereitungsgeräte, Elektromotoren, Beleuchtung in privaten Haushalten und im Dienstleistungssektor, Haushaltsgeräte, Bürogeräte in privaten Haushalten und im Dienstleistungssektor, Unterhaltungselektronik, Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen).

Auch das Integrierte Energie- und Klimaschutzprogramm der Bundesregierung (IEKP) enthält zahlreiche Maßnahmen zur Erhöhung der Energieeffizienz, wie Intelligente Messverfahren für Stromverbrauch, energieeffiziente Produkte und Einführung moderner Energiemanagementsysteme. Die Energie- und Klimastrategie - Thüringen 2015 fordert unter anderem im Bereich Wirtschaft die Erhöhung der Energieproduktivität um 30% bis 2015 (gegenüber 2006 und bezogen auf den Endenergieverbrauch).

Damit wird die Bedeutung der Energieeffizienz für den Klimawandel auf allen politischen Ebenen deutlich. Neben dem wichtigsten Sektor Gebäude betrifft dies auch Industrie, Handel und Gewerbe, sowie die Haushalte.

Zur Steigerung der Energieeffizienz in Gebäuden ist vor allem die Sanierung der Gebäudehülle wichtig, aber auch die Erneuerung haustechnischer Anlagen (wie Kessel und Pumpen) kann einen wesentlichen Beitrag liefern. Weiterhin kann über Wärmerückgewinnung ein erheblicher Teil der Wärmeverluste vermieden werden. Auch bei der Beleuchtung gibt es zahlreiche Möglichkeiten den Strombedarf zu vermindern.

Grundsätzlich sollte auf die Verwendung von besonders energieeffizienten Geräten geachtet werden. Zusätzlich bieten sich Einsparpotenziale durch den Einsatz von Steuerungs- und Regelungstechnik.

Förderung

Informationen dazu stellt zum Beispiel die Deutsche Energieagentur bereit. Zahlreiche Maßnahmen werden dabei über die Kreditanstalt für Wiederaufbau und das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle gefördert.

Beratung

Beratung zur Energieeffizienz bieten unter anderen die Verbraucherzentrale Thüringen, die Stadtwerke Erfurt, die Gebäudeenergieberatung des Handwerks Thüringen e. V., der Landesfachverband Energieberatung Thüringen e. V. sowie die Kammern und Verbände an.