Klimaveränderung

Klimaveränderung

Das Klima verändert sich aufgrund der Anreicherung bestimmter Gase in der Atmosphäre. Insgesamt steigt die globale Temperatur an.

Wegen der Vielschichtigkeit der Mechanismen kann dies aber sowohl zeitlich als auch lokal zu verschiedenen Auswirkungen führen: So können einerseits Stürme und starke Niederschläge zunehmen, andererseits kann es aber auch zu längeren Trockenperioden kommen.

Die Auswirkungen des Klimawandels sind Gegenstand umfassender wissenschaftlicher Studien. Auf internationaler Ebene ist hier vor allem der Zwischenstaatliche Ausschuss für Klimaänderungen (Intergovernmental Panel on Climate Change - IPCC) tätig, dessen Aufgabe es ist die Risiken der globalen Erwärmung zu beurteilen. Entsprechend des Vierten Sachstandsbericht des Ausschusses, ist die mittlere oberflächennahe Temperatur zwischen 1906 und 2005 bereits um 0.74 °C gestiegen. In der Folge sind das Steigen des Meeresspiegels, der Rückgang von Schnee und Eis bedeckten Flächen als Auswirkungen bekannt. Die durchschnittlichen Temperaturen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts sind wahrscheinlich die höchsten seit mindestens 1300 Jahren.

Viele natürliche Systeme werden durch die regionalen Klimaänderungen, besonders den Temperaturanstieg, beeinträchtigt. (vgl. IPCC Fourth Assessment Report, 2007).

In Deutschland übernimmt der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) die Beratung der Politik in Fragen des Klimawandels. Dieser weist darauf hin, "dass nur noch eine begrenzte Menge an Kohlendioxid in die Atmosphäre gelangen darf um einen gefährlichen Klimawandel zu vermeiden." Als Grenze wird dafür ein globaler Temperaturanstieg von maximal 2 °C gesehen. Zu den Folgen des Klimawandels zählt der WBGU neben dem Anstieg des Meeresspiegels die Zunahme von Wetterextremen, den beschleunigten Verlust von Arten und ganzen Ökosystemen, die Versauerung von Ozeanen. Der Klimawandel habe "das Potenzial, tiefe Gesellschafts- und Wirtschaftskrisen auszulösen" (WBGU: Klimawandel - warum 2 °C?).

Als besondere Gefahr weist z. B. das Umweltbundesamt auf Kipppunkte des Klimasystems hin. Diese Kipppunkte sind sich selbst verstärkende Effekte der Beschleunigung des Klimawandels. Wenn beispielsweise die mit Eis bedeckten Flächen deutlich abnehmen, beschleunigt dies den Klimawandel, weil die Sonnenstrahlung nicht mehr vom Eis reflektiert wird, sondern vielmehr in der Atmosphäre absorbiert wird. Der Effekt ist ein weiterer Anstieg der Temperatur. (Vgl. Umweltbundesamt: Kipp-Punkte im Klimasystem - Welche Gefahren drohen, 2008)

In Thüringen hat das Thüringer Landesamt für Umwelt und Geologie (TLUG) die Klimaentwicklung in den letzten 50 Jahren untersucht und Klimaszenarien für die nächsten 50 Jahre gerechnet. Auch hier wird die allgemeine Temperaturzunahme bestätigt. Als Auswirkungen stehen jetzt schon ein verminderter Niederschlag während der gesamten Vegetationszeit und die Abnahme der Tage mit Schneedecke fest. In den Klimaszenarien wird von einer weiteren Erwärmung ausgegangen, mit längeren Trockenperioden im Sommer aber auch einer Erhöhung der Intensität bei einzelnen Starkniederschlägen. Diese Ergebnisse sind in der Broschüre "Klimawandel in Thüringen - eine Herausforderung unserer Zeit" (2004) von der TLUG veröffentlicht worden.

Für Erfurt bedeutet dies unter anderem auch eine deutliche Zunahme der Sommer- und Hitzetage. "Deutlich ist die Zunahme der Zahl der Sommer- und Heißen Tage ersichtlich. Hier liegen die schon Hitze belasteten Städte, wie Erfurt oder Jena, mit zusätzlichen 15 Sommertagen und 3 heißen Tagen deutlich vor den höher gelegenen Stationen." (Meteo-Research: Abschlussbericht - Abschätzung regionaler Klimaänderungen für Thüringen - REWA, TLUG, 2003)

Die durch den Klimawandel hervorgerufenen Einschnitte in unsere Lebensumwelt sind also schon nachweisbar und werden sich noch verstärken. Wie stark und gefährlich die Veränderungen sein werden, hängt aber auch davon ab, wie effektiv weltweit Klimaschutz betrieben wird. Schon jetzt muss allerdings die Notwendigkeit der Anpassung an die sich verschlechternden Bedingungen bedacht werden.

Weltweit trägt Kohlendioxid weitaus am stärksten zum Klimawandel bei. Kohlendioxid wir vorwiegend bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe zur Energiegewinnung freigesetzt. Die wichtigste Aufgabe des Klimaschutzes ist es also Kohlendioxid bei der Energieerzeugung, durch Energieeffizienz und im Verkehr zu vermeiden.