Klimaschutz: Energieerzeugung

Die wichtigste Ursache für den Klimawandel ist der energiebedingte Ausstoß von Kohlendioxid bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe. Dabei spielt die Art des Brennstoffes und die Effektivität der Anlagen eine entscheidende Rolle. In Deutschland wurde im Jahr 2008 der Strom zu 43 % aus Braun- und Steinkohle gewonnen. Diese Energieträger haben pro gewonnener Einheit Strom den höchsten Ausstoß an Kohlendioxid. Zusätzlich werden Kohlekraftwerke nur selten in Form von Heizkraftwerke genutzt, d. h. die anfallende Wärme muss über Kühltürme und Flüsse abgeführt werden.

Demgegenüber stellt sich die Situation in Erfurt deutlich besser dar. Durch die weitestgehende Umstellung der Energieversorgung auf Erdgas können hier schon deutlich geringere Emissionen pro Kilowattstunde Strom erreicht werden. Darüber hinaus betreibt der lokale Energieversorger SWE Energie GmbH ein hocheffizientes Gas- und Dampf-Kraftwerk am Standort Erfurt Ost, das neben der Erzeugung von Strom auch den größten Anteil für die Fernwärme in Erfurt liefert. Ergänzt wird dieses Kraftwerk durch ein kleineres Heizkraftwerk in der Iderhoffstraße und Spitzenlastkessel für die Fernwärme. Die SWE Energie GmbH erzeugt etwa 50% des in Erfurt verbrauchten Stroms mit den beiden genannten Kraftwerken.
 

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Auch die Wärmeversorgung in Erfurt profitiert von den geringeren Kohlendioxid-Emissionen von Erdgas. Dazu kommt, dass fast 40% der Wärme in Erfurt über die Fernwärme bereitgestellt werden. Die Brennstoffe Kohle und Heizöl spielen in Erfurt nur noch eine untergeordnete Rolle.

Die Stadt Erfurt ist an der SWE Energie GmbH beteiligt und nimmt somit an der lokalen Wert­schöpfung teil.

Neben der Erzeugung in den größeren Kraftwerken der Stadt finden auch noch zahlreiche kleinere Kraftwerke. Diese basieren vorwiegend auf erneuerbaren Energien und werden überwiegend nach dem erneuerbaren Energiengesetz (EEG) vergütet. Erneuerbare Energien bieten das große Potenzial einer Kohlendioxid freien Strom- und Wärmeerzeugung. Zu den Anlagen in Erfurt führen die Netzbetreiber Statistiken über die nach dem EEG erzeugten Energiemengen, die im Internet bei der SWE Netz GmbH und der Thüringer Energienetze GmbH eingesehen werden können.

Im Jahr 2008 wurden bei der SWE Netz GmbH 32 GWh Strom aus erneuerbaren Energien eingespeist. Vorreiter sind hier die Windkraftanlagen am Katzenberg (Kerspleben). Ein weiterer Windpark in Erfurt-Möbisburg speist, obgleich in Erfurt befindlich, bei der Thüringer Energienetze GmbH ein. Neben Windenergie sind in Erfurt auch Wasserkraftanlagen (z. B. die Neue Mühle), Photovoltaik-Anlagen (wie die großen Solarparks) und Anlagen zur Biomassenutzung (z. B. die Trockenfermentationsanlage der SWE Stadtwirtschaft GmbH) vorhanden.

Erneuerbare Energien können aber auch zur Wärmeerzeugung eingesetzt werden. Am wichtigsten sind dabei sicherlich die oberlfächennahe Geothermie (über Wärmepumpen, bis ca. 400 m), die Biomassenutzung (Scheitholz, Hackschnitzel und Holzpellets) sowie die Solarkollektoren. Tiefe Geothermie (über 400 m Tiefe) wird derzeit in Erfurt noch nicht genutzt.

Der Anteil erneuerbarer Energien ist in den letzten Jahren beständig gewachsen.

Speziell die solare Energienutzung hat für Erfurt eine besondere Bedeutung da Erfurt auch ein  Wirtschaftsstandort für Solarenergie-Unternehmen ist. Die Landeshauptstadt ist daher auch Mitglied im SolarInput e. V., einem Verein zur Erhöhung der Aufmerksamkeit und Akzeptanz für solare Energienutzung.

Zusammenfassend gibt es für den Klimaschutz bei der Energieerzeugung drei wichtige Vorgehensweisen:

  1. Ersetzen von besonders klimaschädlichen Brennstoffen, wie z. B. Kohle
  2. Erhöhung der Energieeffizienz durch die Erhöhung des Ausnutzungsgrades des Brennstoffes, speziell durch Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen (also die gemeinsame Erzeugung von Wärme und Strom)
  3. verstärkte Nutzung erneuerbarer Energiequellen wie Sonne, Wind, Wasser und Erdwärme

Weitere Informationen zur Energieerzeugung in Deutschland können beim Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), beim Verband kommunaler Unternehmen (VKU) und beim Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE) eingesehen werden.