Anton Dominik Fernkorn (1813 – 1878)

Der bedeutendste deutsche Erzgießer des 19. Jahrhunderts

Am 17. März 1813 wurde Dominicus Anton Fernkorn in Erfurt geboren. Nach dem frühen Tode seines Vaters wurde er von seinem Stiefvater gut erzogen. Er besuchte die Schule in Erfurt und erlernte hier das Gürtlerhandwerk. Von Kindheit an hatte er eine Vorliebe fürs Gestalten und vorwiegend für Metallarbeiten.

Von 1832 bis 1835 diente er als Freiwilliger in der preußischen Armee. Danach arbeitete er von 1835 bis 1840 in der Eisengießerei von Stiglmair in München. Von dort ging er nach Wien und widmete sich zunächst vorwiegend seinen bildhauerischen Fähigkeiten. Zahlreiche Büsten entstanden in den folgenden Jahren (Kaiser Franz Joseph, Beethoven, Hebbel, Georgsbrunnen).

1856 übernahm er die alte k. k. Kanonengießerei und erhielt damit eine eigene Wirkungsstätte. Nun konnte Fernkorn an den schon 1853 erhaltenen Auftrag, ein Erzherzog-Carl-Denkmal zu schaffen, gehen. Dennoch entstanden auch in dieser Zeit noch andere Arbeiten. Im Auftrag des Kaisers Franz Joseph schuf er sechs Statuen mittelalterlicher Kaiser und Könige für den Speyerer Dom. Auch schuf er ein Denkmal für die österreichischen Gefallenen der Schlacht bei Aspern.

Das Erzherzog-Carl-Denkmal wurde am 22. Mai 1860 feierlich auf dem Heldenplatz zu Wien enthüllt. Fernkorn war nun mit Aufträgen überhäuft, auch begann er mit der Arbeit an dem zweiten in Auftrag gegebenen Denkmal, dem Prinz-Eugen-Denkmal. Das Prinz-Eugen-Denkmal konnte er noch bis zum Beginn des Gusses ausführen. Mehrere Schlaganfälle verwirrten seinen Geist immer mehr.

1878, nach 14-jährigem Leiden, erlöste ihn der Tod. An Fernkorn erinnern heute vor allem die beiden weltberühmten Reiterstandbilder auf dem Wiener Heldenplatz.