Begegnungsstätte Kleine Synagoge

Die Kleine Synagoge war das erste Gotteshaus der zu Beginn des 19. Jahrhunderts nach langer Verbannung in Erfurt neu gebildeten jüdischen Gemeinde.

Geschichte des Gotteshauses

Fassade der Kleinen Synagoge zum Fluss hin. Große, schmale Fenster mit Rundbogen.
Foto: Begegnungsstätte Kleine Synagoge

Bereits 1817 befand sich an gleicher Stelle ein Wohnhaus „Zur Weinkrause“, dass als „Juden-Bethaus“ erwähnt wurde. Vorsteher der israelitischen Gemeinde war Dr. Ephraim Salomon Unger, der 1832 das Haus erworben hatte und es zum Zweck der rituellen Nutzung für die in der Stadt ansässigen jüdischen Familien umbauen ließ. Es ist davon auszugehen, dass bereits ein Betsaal vorhanden war, ebenso eine Mikwe (rituelles Tauchbad).

Wegen seines schlechten Bauzustandes musste das ursprüngliche Haus jedoch weitgehend abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden. Die neue, 1840 geweihte Synagoge, ein zweigeschossiger Bau mit klassizistisch geprägter Fassade und Innenausstattung, vereint Betsaal mit Frauenempore, Wohnräume für einen Gemeindeangestellten und eine Mikwe im Kellergeschoss. Bereits einige Jahrzehnte später erwies sich dieses Gebäude als zu klein, und eine „Große Synagoge“ am Kartäuserring wurde errichtet.

1885 erwarb der Kaufmann C. C. Römpler die Kleine Synagoge. Er nutzte das Gebäude als Fasslager für Essenzen und Spirituosen. Von 1918 bis 1993 diente das Gebäude ausschließlich Wohnzwecken. Diesem Umstand ist es wahrscheinlich zu verdanken, dass es den Zerstörungsaktionen der Nationalsozialisten entging.

Rekonstruktion und seit 9. November 1998 Nutzung als Begegnungsstätte

Die Kleine Synagoge soll als Stätte der Begegnung, der Bildung, Forschung und Kultur dienen. Insbesondere sieht sie ihre Aufgabe darin, im Wissen um Wesen und Geschichte des Judentums die Begegnung zwischen Juden und Nichtjuden anzuregen und zu fördern. Unabhängig von ihrer ethnischen und sozialen Herkunft, ihrer religiösen und politischen Ausrichtung oder vom Bildungsstand sollen vor allem Jugendliche, Frauen und Männer aller Altersstufen ermutigt werden, Kontakte zu Juden und ihren Repräsentanten, zu Gemeinden, Institutionen, Vereinen, Ausbildungs- und Forschungsstätten im In- und Ausland – insbesondere auch mit Israel – zu knüpfen und zu pflegen.

Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramme

Die Kleine Synagoge bietet Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramme mit einem breiten Spektrum von Projekten der Forschung, Bildung und Kultur. Hierzu gehören:

  • Kunstausstellungen und Dokumentationen
  • Vorträge
  • Workshops
  • Tagungen
  • Kulturangebote aller Genres

Kontakt

workTel. +49 361 655-1660+49 361 655-1660 faxFax +49 361 655-1669
work
An der Stadtmünze 5
99084 Erfurt
Deutschland

Weitere Informationen

Eingeschränkte Barrierefreiheit, siehe Hinweise im Folgetext

Öffnungszeiten:
Di – So 11 – 18 Uhr

Spendenkonto:
Sparkasse Mittelthüringen
Kto. 130095630
BLZ 820 510 00
Verwendungszweck
30030 17850

Hinweis für Menschen im Rollstuhl:
Haupteingang 3 Stufen, Seiteneingang über Auffahrt barrierefrei, weitere 2Stufen über mobile Rampe zum Ausstellungs- und Veranstaltungsraum, zur Dauerausstellung im Kellergeschoss über Treppe. Parken: Rathaus Parkplatz

Hinweis für gehbehinderte Menschen:
Haupteingang 3 Stufen, Seiteneingang über Auffahrt barrierefrei, zum Ausstellungs- und Veranstaltungsraum über Treppenstufen, zur Dauerausstellung im Kellergeschoss nur über Treppe, Parken: Rathaus Parkplatz/ markierte Behindertenparkplätze