Zum Gedenken an die Deportation am 9./10. Mai 1942: Miriams Tagebuch. Die Geschichte der Erfurter Familie Feiner

07.05.2024 16:15 – 07.05.2024 17:00

Über 100 Erfurter Jüdinnen und Juden wurden am 9./10. Mai 1942 an Vernichtungsorte in Polen deportiert. Niemand überlebte. Diese erste Deportation von Menschen mit deutscher Staatsangehörigkeit war der Beginn der Shoah in Erfurt. Bereits am 28./29. Oktober 1938 war eine ähnlich große Zahl jüdischer Menschen mit polnischer Staatsangehörigkeit, die schon lange in Deutschland gelebt hatten, aus Erfurt nach Polen deportiert worden. Zu dieser Gruppe zählten die Eltern von Marion (später Miriam) Feiner, die 1941 im Ghetto Lemberg inhaftiert und ermordet wurden.

Blick in die Ausstellung MIRIAMS TAGEBUCH. Die Geschichte der Erfurter Familie Feiner
Blick in die Ausstellung Miriams Tagebuch. Die Geschichte der Erfurter Familie Feiner Foto: © Stadtverwaltung Erfurt
07.05.2024 17:00

Miriams Tagebuch. Die Geschichte der Erfurter Familie Feiner

Genre Veranstaltung
Veranstalter Stadtverwaltung Erfurt, Erinnerungsort Topf & Söhne
Veranstaltungsort Erinnerungsort Topf & Söhne, Sorbenweg 7, 99099 Erfurt

Öffentliche Führung durch die Sonderausstellung

Der Erfurter Schülerin Marion Feiner gelang ihre Auswanderung nach Palästina im Februar 1938. Sie schrieb wie viele Mädchen Tagebuch, das sie an ihrem 14. Geburtstag begonnen hatte und vier Jahre lang führte. Ihre persönlichen Erfahrungen und Gedanken, die heute von der Internationalen Holocaust Gedenkstätte Yad Vashem in Israel aufbewahrt werden, sind ein außergewöhnliches Zeugnis der Entrechtung und Selbstbehauptung, des Verlusts und des Aufbruchs in ein neues Leben in Palästina. In der Ausstellung „Miriams Tagebuch. Die Geschichte der Erfurter Familie Feiner“ wird das Tagebuch gezeigt und mit digitalen Mitteln auf einem Tablet lesbar gemacht. Zusammen mit privaten Fotos und persönlichen Unterlagen gibt die dialogische Führung einen Einblick in das Schicksal der Familie Feiner und zeigt auf, wie Palästina/Israel als Zufluchtsort und Schutzraum für Jüdinnen und Juden vor Antisemitismus auch zu einer Heimat und Zukunftsperspektive für Miriam wurde.

Die Konzertlesung und die Ausstellungsführung finden im Rahmen der Initiative Gold statt Braun und der Veranstaltungsreihe Bücher aus dem Feuer statt.