Kontinuität und Aktualität des Antisemitismus
Fortbildung für Lehrkräfte und Multiplikator/-innen (Thillm-Nr. 258200902)
Israel wurde 1948 als Zufluchtsort und Zukunftsperspektive für Jüdinnen und Juden gegründet, drei Jahre nach der Shoah – dem Vernichtungsprogramm, in dem die Nationalsozialisten in Deutschland und in allen im Krieg von der Wehrmacht besetzten Ländern Jüdinnen und Juden um ihre Heimat, ihren Besitz und sechs Millionen von ihnen um ihr Leben brachten. 75 Jahre später fiel die islamistische Terrororganisation Hamas in diesen Staat Israel ein, beging brutale Massenmorde an Kindern, ihren Eltern und Großeltern, vergewaltigte Frauen und verschleppte hunderte von Geiseln. Unter den Opfern sind Überlebende der Shoah und ihre Familienangehörigen. Durch das Pogrom der Hamas am 7. Oktober eskalierte die Gewalt im Nahost-Konflikt massiv. Im dadurch ausgelösten Krieg zwischen Israel und der Hamas führte das Vorgehen der israelischen Armee im Gazastreifen zu einer großen Zahl an Toten in der Zivilbevölkerung, darunter tausende Kinder, zu Vertreibungen, Hungersnot und massiver Zerstörung.
Diese brutale Gewalteskalation hat auch Folgen für Deutschland. Zum nie verschwundenen Antisemitismus von rechtspopulistischer und rechtsextremer Seite kommt nun verstärkt der Judenhass islamistischer Kräfte. Die Parteinahme für die Rechte der Palästinenserinnen und Palästinenser im Nahost-Konflikt wird auf Demonstrationen und in den Sozialen Medien in Deutschland verbunden mit der Unterstützung der terroristischen Herrschaft der Hamas in Gaza, den Feinden von Demokratie und Menschenrechten.
Die Fortbildung setzt sich mit der über Jahrtausende währenden Kontinuität wie auch mit der derzeitigen Entwicklung des Antisemitismus auseinander. Samuel Stern, Bildungsreferent in der Bildungsstätte Anne Frank mit Schwerpunkt israelbezogener Antisemitismus, erarbeitet gemeinsam mit den Teilnehmenden die Erscheinungsformen des historischen und aktuellen Antisemitismus in unserer Gesellschaft, sei dieser nun mit einer politisch rechten oder linken oder einer islamistischen Position verbunden. Bei der Frage, wie diesem staatlich und gesellschaftlich begegnet werden kann, spricht er über die Praxiserfahrungen in den Bildungsangeboten gegen Antisemitismus und antimuslimischen Rassismus an der Bildungsstätte Anne Frank.
Anmeldung über: www.schulportal-thueringen.de