Ausschreibung: Masterplan Neues Naturkundemuseum Erfurt mit Schwerpunkt Baubedarfsplanung

Das Museum ist dabei auch ein anerkannter Akteur in nationalen und internationalen Forschungsprojekten. Es übernimmt Aufgaben für den Freistaat Thüringen als Leitmuseum für Natur durch Beratung und Unterstützung lokaler Natur- und Heimatmuseen.

Mit Unterstützung eines externen Auftragnehmers ist durch das Naturkundemuseum Erfurt die Vision seiner künftigen Positionierung und Neugestaltung erarbeitet worden, welche öffentlich vorgestellt ist. Das Leitbild ist bezüglich der Handlungsbedarfe auf Basis der Icom-Kriterien musealen Arbeitens untersetzt. Es bildet eine fundierte Grundlage zur nunmehr erforderlichen Aufstellung des Masterplans.

Thematische und wissenschaftliche Alleinstellungsmerkmale des Naturkundemuseums, sein künftiges Kernthema, Grundzüge einer neuen Ausstellungsdramaturgie und bauliche Neuerungsbedarfe sind in der Vision fokussiert, mit Kernaussagen umrissen und überdies für die öffentliche Darstellung visuell aufbereitet.

Nunmehr sind insbesondere die baulichen Anforderungen an das neue Naturkundemuseum zu ermitteln und zu beschreiben. Die Ausarbeitung eines Raumprogramms ist durch den Auftragnehmer vorzunehmen.

Zugleich ist der Auftragnehmer aufgefordert, die bauliche Bedarfsplanung mit allen weiteren Aspekten der bereits vorliegenden Vision zu einem Masterplan zusammenzuführen und somit zu einem vollständigen Anforderungskatalog für Bau und Implementierung des neuen Naturkundemuseums auszuformulieren.

Der Masterplan wird die Grundlage bilden, um in einer kommenden Projektphase den aktuellen sowie potenziell neue Standorte des Naturkundemuseums auf ihre bauliche, wirtschaftliche und ausstellungsinszenatorische Eignung zu überprüfen (Machbarkeitsstudie).

Ausschreibungsverfahren

Es handelt sich um eine öffentliche Ausschreibung.

Die Ausschreibung ist nicht in Lose unterteilt und als Ganzes durch einen Auftragnehmer zu erbringen.

Eignung

Der Bieter muss als Referenz nachweisen:

• Erarbeitung von mindestens zwei Masterplänen für Kultureinrichtungen, dies jeweils inklusive einer Baubedarfsplanung
• Referenzen dürfen maximal vier Jahre zurückliegen.

Die Hinzuziehung von Partnern (Bietergemeinschaft) und/oder freiberuflich tätiger Expertinnen und Experten durch den Auftragnehmer zur Aufgabenerfüllung ist möglich.

Leistungszeitraum

19.08.2025 – 19.12.2025

Meilensteine

• Kick Off/Briefing durch Auftraggeber: Montag, 25.8.2025; 13 – 16 Uhr (in Präsenz, Erfurt)
• Erstentwurf Baubedarfsplanung (Schriftform, digital): 14.11.2025
• Erstentwurf Masterplan (Schriftform, digital): 01.12.2025
• Abgabe Masterplan, 19.12.2025

Angebotsbeschreibung

Die Angebotsbeschreibung muss die fachliche Herangehensweise an die zu erbringende Leistung deutlich machen.

Personelle Zuständigkeiten des Auftragnehmers sowie ggf. einer Bietergemeinschaft und/oder extern hinzugezogener Expertinnen und Experten sind in der Angebotsbeschreibung namentlich und mit jeweiliger fachlicher Qualifikation darzulegen.

Als Teil der Kostenkalkulation sind – neben genannten Honorarkosten – ggf. entstehende Kosten für Technik, Reise, Unterkunft und Weiteres gesondert auszuweisen.

Das Angebot kann in Zahlungsziele unterteilt werden, die bzgl. der jeweiligen Leistungsbestandteile zu untersetzen sind.

Anzufordernde Unterlagen

Zur Erarbeitung eines Angebotes stellt der Auftraggeber dem Bieter folgende Unterlagen zur Verfügung, welche durch den Auftragnehmer abzufordern sind:

• Vision Neues Naturkundemuseum
• Aktuelle Etagenpläne (Raumschnitt/Raummaße)
• Zusammenfassung Grundausstattung Depots
• Zusammenfassung Personalstellen/Funktionen

Bitte fordern Sie diese Unterlagen ab bei:

Fr. Katrin Brand, Sekretariat Naturkundemuseum, naturkundemuseum@erfurt.de

Angebotsabgabe

In digitaler Form bis Freitag, 01.8.2025:

Stadtverwaltung Erfurt, Naturkundemuseum, Hr. Matthias Hartmann, Direktor Naturkundemuseum, naturkundemuseum@erfurt.de

Ihr Ansprechpartner für fachliche Rückfragen: Hr. Matthias Hartmann, Direktor Naturkundemuseum, Tel.: 0361 655-5681, E-Mail: naturkundemuseum@erfurt.de

Budget

Für die Erbringung o.g. Leistungsumfangs stehen bis zu 50.000 Euro netto zur Verfügung. Stundenhonorare sind nicht gesondert auszuweisen.

Angebotsbewertung

Die Bewertung der Angebote erfolgt nach den Kriterien Preis (70%) und Referenzen (30%).

Beschreibung der aktuellen Situation

Das Naturkundemuseum ist seit 1995 am Standort Große Arche 14 in der historischen Altstadt von Erfurt präsent. Die Ausstellungsbereiche umfassen fünf Etagen. Die Depots für Sammlungen sind in sieben unterschiedlich großen Räumen im Komplex verteilt. Weitere Räume dienen als Präparationswerkstatt, Sektionsraum, Holzbearbeitungsraum, Lager und Funktionsräume (z. B. Heizung).

Die Sammlungen des Naturkundemuseums Erfurt untergliedern sich in Bestände der Geologie (Mineralogie, Paläontologie) und Zoologie (Ornithologie, Herpetologie, Mammalogie, Entomologie). Sie umfassen ca. 1,6 Millionen Einzelobjekte.

Die Depots und ihrer Ausstattungen entsprechen nur zum Teil heutigen Anforderungen. Fast alle Teile des Gebäudeensembles stehen unter Denkmalschutz. Eine Bearbeitung von Großformaten ist in den derzeitigen Räumen nicht oder nur eingeschränkt möglich. Die zwingend erforderliche klimatische Stabilität der Sammlungen ist nur unter großem Technik- und Energieaufwand herstellbar. Die Zuwegung für Werkstatt und Depots ist subopti mal.

Das Naturkundemuseum ist für seine „Arche“ und die originalgetreue Nachbildung einer Eiche bekannt. Die Präparate und Schauobjekte sind hochwertig und eine Attraktion bei Besucherinnern und Besuchern.

Zielstellung

Mit der Vision für das Neue Naturkundemuseum hat die Stadt Erfurt die Zielstellung des Neuen Naturkundemuseums definiert. Das neue Naturkundemuseum soll ein Zentrum für Biodiversität und Artenschutz werden. Weitere dezidierte Informationen entnehmen Sie bitte der anzufordernden „Vision Neues Naturkundemuseum“.

Die ausgeschriebene Projektleitung hat die Aufgabe zur Erarbeitung eines Masterplanes. Dieser untersetzt die Vision weiter und ergänzt diese um die Baubedarfsplanung. Auf Basis des Masterplanes sollen künftige Standorte auf ihre Eignung (Machbarkeitsstudie) überprüfbar sein. Der Masterplan soll Grundlage eines künftigen Architekturwettbewerbs sein.

Da der Masterplan noch nicht auf eine einzelne Liegenschaft abgestellt ist, bleiben eine Investitions- und Betriebskostenrechnung ausgeklammert.

Der Masterplan setzt auf das vorliegende Visionspapier auf und verarbeitet dessen Inhalte weiter.

• Wissenschaftliche und museale Positionierung (Kernthema Biodiversität)
• Personal und Aufgabenbereiche
• Geschäftsmodell (kommunale Trägerschaft, Aufgaben für das Land Thüringen, ggf. ergänzende Finanzierungsmodelle)
• Neue Dauerausstellung (Themen und inszenatorische Qualitäten)
• Nachhaltigkeit und Inklusion
• Bildung und Vermittlung
• Forschung und Sammlung
• Besucherservice
• Marketing

Der Masterplan hat die von der Icom beschriebenen Kriterien musealen Arbeitens sowie die vom Deutschen Museumsbund e. V. publizierten „Standards für Museen“ zu berücksichtigen.

Die Darlegung des Ist-Zustandes soll knapp und kennziffernbasiert erfolgen.

• Geschichte, Entwicklung und Profil
• Institutionelle und finanzielle Basis
• Personal
• Sammeln
• Bewahren
• Forschen und Dokumentieren
• Ausstellen und Vermitteln

Für zu berücksichtigende Aspekte vgl. auch Leitfaden zur Erstellung eines Museumskonzeptes des Deutschen Museumsbundes.

Der Masterplan ist schlussredaktionell geprüft und in gelayouteter Form unter Einbindung des Logos der Landeshauptstadt Erfurt zu übergeben, so dass er unmittelbar reproduktionsfähig (print/online) ist.

Der Auftragnehmer überträgt (AN) überträgt dem Auftraggeber (AG) das unentgeltliche, unbeschränkte und ohne Zustimmung der Urheber übertragbare ausschließliche/einfache Nutzungsrecht (§§ 31, 24 UrhG) an den Werken, die in Ausführung dieses Werkes entstehen. Das ausschließliche Nutzungsrecht erstreckt sich auf das ausschließliche Recht, die Werke in körperlicher Form (§15 Abs. 1 UrhG) zu verwerten und auf das ausschließliche Recht, die Werke in unkörperlicher Form öffentlich widerzugeben (§15 Abs. 2 UrhG). Der AN übernimmt die Gewähr dafür, dass die Werke frei von Rechten Dritter sind.