Ausbildungsbeginn bei der Stadtverwaltung
Nervosität und Aufregung waren im ehrwürdigen Festsaal zu spüren. Doch das Stadtoberhaupt wusste gleich, das Eis zu brechen. "Nachdem meine Amtszeit als Oberbürgermeister der Landeshauptstadt am heutigen Tag gerade einen Monat währt und ich somit auch einen neuen Lebensabschnitt begonnen habe, kann ich nachempfinden, wie Sie sich fühlen".
Er gratulierte den Auszubildenden, Beamtenanwärtern und Umschülern zu ihrem Erfolg, hatten sie sich doch gegenüber 1.000 Mitbewerberinnen und Mitbewerbern durchgesetzt. In den kommenden Jahren werden sie als Beamte im gehobenen oder mittleren Dienst, als Diplom-Betriebswirt, Verwaltungsfachangestellte, Kaufmann/-frau für Bürokommunikation, Tierpfleger, Landschaftsgärtner und IT-Systemelektroniker ausgebildet. Hinzu kommt ein Elektroniker für Betriebstechnik, somit wird die Ausbildungspalette der Stadtverwaltung um ein Berufsfeld erweitert.
Bausewein machte den neuen Mitarbeitern Mut, auch wenn laut Volksmund Lehrjahre keine Herrenjahre seien. Ein guter Abschluss würde sich lohnen, schließlich liege die Quote der Auszubildenden, die in den Jahren 1998 bis 2006 in der Stadtverwaltung erfolgreich ausgebildet wurden und noch heute hier beschäftigt sind, bei über 50 Prozent.
Ein Blick auf die Altersstruktur der Verwaltungsmitarbeiter könnte weiterer Ansporn sein, sich in die Ausbildung hineinzuknien, denn es zeichnet sich ab, dass die Verwaltung in den kommenden Jahren überaltert. "Diesem Trend müssen wir entgegenwirken. Deshalb haben wir uns entschlossen, die Ausbildung noch einmal zu forcieren und für dieses Jahr mehr Ausbildungsplätze anzubieten, als dies die Planung vorgesehen hat", so das Stadtoberhaupt weiter.
Die Verwaltung der Landeshauptstadt Erfurt kann sich daher am 1. Oktober - wenn weitere Beamte und die Studierenden der Berufsakademie Thüringen ihren Dienst planmäßig aufnehmen - nicht nur als einer der größten Arbeitgeber der Region präsentieren, sondern mit dann über 100 Auszubildenden in über 20 Berufsfeldern auch als einer der größten Ausbildungsbetriebe.