Gothaer Platz freigegeben

12.12.2008 00:00

Die größte Straßen- und Tiefbaumaßnahme der Landeshauptstadt Erfurt der Jahre 2007/2008 ist abgeschlossen. Gestern wurde nach 16-monatiger Bauzeit der grundhaft umgestaltete Gothaer Platz für den Verkehr freigegeben. Bei insgesamt sieben verschiedenen Verkehrsführungsabschnitten gab es trotz allem keinen Tag, an dem der Platz voll gesperrt werden musste.

Verkehrsfreigabe: Einer guten Tradition folgend, schnitten Tiefbauamtsleiter Gerhard Glanz, Ministerpräsident Dieter Althaus, Oberbürgermeister Andreas Bausewein und Baubeigeordneter Ingo Mlejnek (von links) das Band durch.  

Mit ca. 34 000 Fahrten pro Tag ist der Gothaer Platz einer der verkehrstechnisch höchstbelegten Knotenpunkte der Landeshauptstadt nach dem Schmidtstedter Knoten. Er hat im Erfurter Straßennetz eine herausragende Funktion als zentraler Verteiler der Verkehrsströme für den Fern- und innerstädtischen Verkehr.
Vor Beginn der Planungen war der Platz stark durch die Verkehrsfunktionen geprägt, eine städtebauliche Qualität war nahezu nicht vorhanden. Die wichtige Haltestelle der Stadtbahn, die bei Veranstaltungen der Messe und Ega zum Umsteigen genutzt wird, wies keinerlei Aufenthaltsqualität auf. Im Ergebnis eines im Jahr 2003 durchgeführten städtebaulichen Wettbewerbes wurde eine Lösung gefunden, die eine deutliche gestalterische Aufwertung des Platzes mit den tiefbau- und verkehrstechnischen Anforderungen verbindet.
Neben der weiterhin sechsstreifigen Verkehrsführung wurden die Nebenanlagen auf der Südseite um einen Parkstreifen und einen Rad-/Gehweg ergänzt. Die Anordnung von Baumtableaus, die moderne Gestaltung des Betriebsgebäudes für das unterirdische Regenüberlaufbauwerk, neue Haltestellenüberdachungen und neue Beleuchtung führen zu einer deutlichen Verbesserung der Situation im Haltestellenbereich zwischen Stadtbahngleisen und Verkehrsanlage.
Parallel zur Baumaßnahme Gothaer Platz wurden die Gleis- und Fahrleitungsanlagen zwischen Bonemilchstraße und Ludwigstraße/Rudolfstraße im Auftrag der EVAG erneuert. Die Einordnung eines 1 000 m³ großen unterirdischen Regenüberlaufbeckens mit Trennbauwerk und Betriebsgebäude/Pumpwerk dient dem Hochwasserschutz im Bereich Brühl und Theater.
Durch den Einsatz eines innovativen Plattenbelages in den Nebenflächen sollen die Stickoxidbelastung durch den Fahrzeugverkehr reduziert werden. Hierzu erfolgen Messungen vor und nach der Baumaßnahme durch das Fraunhofer-Institut.
Insgesamt wurden am Gothaer Platz rund 6 Mio. Euro investiert. Allein 2,3 Mio. Euro stecken in den Entwässerungsanlagen, 1,8 Mio. Euro im Straßenbau. Die Grunderneuerung der Gleis- und Fahrleitungsanlage durch die Erfurter Verkehrsbetriebe AG schlägt mit rund 1,5 Mio. Euro zu Buche, davon wurden 1,1 Mio. Euro durch Bund und Land gefördert.