Londoner Museum „The Wallace Collection” stellt Erfurter Schatz aus

20.02.2009 13:54

Gestern eröffnete in der Londoner Wallace Collection die Ausstellung "Treasures of the Black Death" – Schätze der Pest. Gut 300 Gäste folgten der Einladung der Galerie, um die "Treasures of the Balack Death", in deren Zentrum der jüdische Hochzeitsring aus Erfurt steht, zu bewundern.

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Mit der Lupe lassen sich auch die kleinsten Details erkennen.

Die Ausstellung des Erfurter Schatzes und weiterer Gold- und Silberfunde aus Colmar stieß auf großes Interesse. Neben vielen Londonern waren auch die englische Presse und Vertreter aus Erfurt zugegen, unter ihnen Oberbürgermeister Andreas Bausewein. Weitere Erfurter Gäste, die sich die Ausstellungseröffnung nicht haben nehmen lassen, waren: Wolfgang Nossen, der Vorsitzenden der Jüdischen Landes­gemeinde Thüringen, Dr. Sven Ostritz und Dr. Karin Sczech vom Thüringi­schen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie, die Leiterin der Alten Synagoge, Ines Beese, Maria Stürzebecher, die sich im Rahmen ihrer Dissertation mit dem Schatz befasste sowie Vertreter der Tourismus GmbH Erfurt und des Tourismusverbandes Thüringen.

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Maria Stürzebecher zeigt OB Bausewein die Hochzeitsringe.

Rosalind Savill, die Direktorin der Wallace Collection, eröffnete die Ausstellung gemeinsam mit einem Vertreter der Deutschen Botschaft und OB Bausewein. Sie war sichtlich stolz, den "Erfurter Schatz" – wie ihn die Londoner Ausstellungsmacher liebevoll nennen – in ihrem Museum präsentieren zu können. Andreas Bausewein nutzte die Gelegenheit für Erfurt zu werben und lud die Londoner Gäste ein, den Schatz nach seiner Rückkehr nach Erfurt in der Alten Synagoge zu besuchen und die Thüringer Landeshauptstadt bei einem Besuch kennenzulernen.

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Direktorin Rosalind Savill hält die Eröffnungsrede und begrüßt die Gäste
in der beeindruckenden Empfangshalle der Wallace Collection.

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Mit viel Liebe zum Detail wurden die Goldschmiedearbeiten aus dem 13. und 14. Jahrhundert, darunter zahlreiche Münzen, Silbergeschirr und außer­gewöhnliche Schmuckstücke in einer Art Schatzkammer präsentiert. Mit Lupen ausgestattet, konnten die Besucher sogar die kleinsten Details der filigranen Arbeiten bewundern. Herzstück der Ausstellung sind die jüdischen Hochzeitsringe, ein Silberring aus Weißenfels ein goldener Ring aus Colmar und der außergewöhnlich prächtige Erfurter Hoch­zeitsring. Der Ring ist Teil eines beeindruckenden Schatzes, der 1998 bei archäologischen Untersuchungen in der Erfurter Michaelis­straße 43 gefunden wurde. Vermutlich gehörte er einem Kaufmann, der aus Angst vor der Judenverfolgung im Jahr 1349 versuchte, den wertvollen Besitz in Sicherheit zu bringen.

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Der Erfurter Schatz enthält neben zahlreichen Münzen auch Silbergeschirr sowie
Schmuckstücke und Goldschmiedearbeiten aus dem 13. und 14. Jahrhundert.  

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Nach Speyer, Berlin, Paris und New York ist der Erfurter Schatz noch bis zum 10. Mai in der Londoner Wallace Collection ausgestellt. Bevor er nach Erfurt zurückkehrt, soll er noch Station in Jerusalem machen. In Erfurt wird er ab dem 27. Oktober in der Alte Synagoge zu sehen sein.

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