"Eiswärme" tiefer gelegt
Die Studentin Martina Gängel von der Fakultät Gebäudetechnik und Informatik der FH Erfurt hat am 13. August im Erfurter Eissportzentrum die Ergebnisse ihrer Masterarbeit "Wärme-Kältekopplung zum Betreiben der Rasenheizung des Steigerwaldstadions" vorgestellt. Die Arbeit entstand in Zusammenarbeit mit dem Erfurter Sportbetrieb. Anliegen war es, die Abwärme der Gunda-Niemann-Stirnemann-Halle (bei der Erzeugung und Kühlung des Eises entsteht Abwärme) für die Rasenheizung des nahen Steigerwaldstadions zu nutzen.
Unter der Betreuung von Prof. Dr.-Ing. Wilhelm Wienrich hatte die Studentin berechnet, dass es machbar sei, eine Fläche von 7560 Quadratmeters Rasen von unten her, einen Viertelmeter tief, zu beheizen. Dazu berechnete sie nach Messungen und Kostenanalysen eine ökologische wie auch eine wirtschaftliche Variante, mit denen sich nur der Rasen oder aber Rasen und Halle beheizen ließen. Zugleich könnten so in 20 Jahren 6.100 oder 2.500 Tonnen Kohlendioxid eingespart werden. 60.000 bis 70.000 Euro Betriebskosten pro Jahr ließen sich einsparen, bei 600.000 bis 1 Mio. Euro Investitionskosten ein klares Plus für ein denkbares Projekt.
Die mit "sehr gut" bewertete Masterarbeit fand das Interesse des Erfurter Sportbetriebes (ESB) wie auch des FC Rot-Weiß Erfurt (RWE). ESB-Verwaltungsdirektor Jens Batschkus sprach sich dafür aus, als öffentlicher Betrieb der Vorbildrolle in Sachen Umweltschutz gerecht zu werden und der ökologischen Variante den Vorzug geben zu wollen. Von RWE-Präsident Rolf Rombach gab es für die frischgebackene Masterin of Engineering und ihren Freund zwei Saisonfreikarten.
Würde das Projekt in Erfurt umgesetzt, so wäre dies für Deutschland einmalig.