Erstes bundesweites Treffen der ausgezeichneten Städte und Kommunen der UN-Weltdekade "Bildung für eine nachhaltige Entwicklung"

24.11.2009 15:02

Klimawandel, Armut, Ressourcenknappheit - die großen Herausforderungen unserer Zeit sind komplex. Um sie zu meistern und die Welt für unsere Kinder und Enkel lebenswert zu gestalten, müssen wir lernen, nachhaltig zu handeln. Aber wie tun wir das? Damit künftig möglichst viele Menschen Antworten auf diese Frage erhalten, haben die Vereinten Nationen die UN-Dekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung (2005-2014)" ausgerufen. Diese internationale Bildungsoffensive setzt nachhaltiges Denken ganz oben auf die bildungspolitische Tagesordnung, damit es in Klassenzimmern, Kindergärten, Hörsälen und vor allem in der breiten Öffentlichkeit ankommt und bewusst wahrgenommen wird.

Um diese Arbeit zukünftig noch konzertierter zu gestalten, treffen sich am Donnerstag erstmals alle Kommunen Deutschlands, die Vorreiter für eine Bildung für nachhaltige Entwicklung sind, um Erfahrungen auszutauschen. Erfurt hat als einzige ostdeutsche Stadt und als eine von insgesamt nur elf deutschen Kommunen, die den Titel "UN-Dekade-Stadt Bildung für nachhaltige Entwicklung" tragen, die Ehre, dieses erste deutsche Bundestreffen auszurichten. Die UN-Dekade-Auszeichnung erhalten nur Städte, Kommunen und Landkreise, deren Aktivitäten im Bereich "Bildung für nachhaltige Entwicklung" stark überdurchschnittlich ausfallen. 
Ausgerichtet wird die Veranstaltung gemeinschaftlich vom Nationalkomitee der Deutschen Unesco-Kommission (DUK) und deren Leiter, dem Bildungsforscher Prof. Dr. Gerhard de Haan, der Landeshauptstadt Erfurt, der Koordinationsstelle der UN-Dekade in Thüringen und dem Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt und Naturschutz.
Hauptinhalt und -thema der Tagung wird der Schwerpunkt Bildungslandschaft sein. Dabei geht es darum, individuelle Fähigkeiten und Möglichkeiten eines lebenslangen Lernens des Einzelnen mit den Ressourcen und Bildungskapazitäten der stadträumlich situierten Bildungsangebote zu koppeln, ein strategisches Bildungsmanagement aufzubauen und ein objektives Bildungsmonitoring zu installieren.

Mit dem vor kurzem gestarteten Bildungsprojekt "Lernen vor Ort", dem größten Programm des Bundes für lebensbegleitendes Lernen und als Fokus für eine einzigartige Partnerschaft von Bund, Kommunen und Stiftungen, hat die Landeshauptstadt Erfurt beste Voraussetzungen, beispielgebend für Deutschland zu sein. Ziel der Tagung ist die Erarbeitung eines gemeinsamen Arbeitspapiers, dass die Aufgaben und Herausforderungen der ausgezeichneten Kommunen für das Jahr 2010 festlegt.
Dieses Papier bildet dann auf dem darauf folgenden 11. Thüringer Agenda-21-Tag am 27. November die Grundlage für die weitere Arbeit. Hier werden nach der Vorstellung des Erfurter Arbeitspapiers durch Prof. Dr. de Haan die Thüringer Agenda-21-Aktivisten in sechs thematischen Workshops mehr über die Arbeit in den ausgezeichneten Kommunen erfahren und sich über eigene Möglichkeiten und Perspektiven austauschen.
Die gemeinsame Veranstaltung aus Städtetreffen und dem Agenda-21-Tag des Freistaates Thüringen, die in dieser Kombination in Deutschland eine Premiere darstellt, endet mit einer zusammenfassenden Diskussion und Vorstellung der Ergebnisse am Freitagnachmittag.