Liechtensteiner Papierkünstler war im Museum für Thüringer Volkskunde Erfurt zu Gast

12.07.2010 15:15

Hanspeter Leibold bot für Ferienkinder einen Papierworkshop an.

Leibold-Workshop Wasserzeichen

In der vergangenen Woche stand im Museum für Thüringer Volkskunde Erfurt ein Papierworkshop mit dem Liechtensteiner Papierkünstler Hanspeter Leibold auf dem Ferien-Programm. Unter fachkundiger Anleitung fertigen die Museumsbesucher ein individuelles Wasserzeichen für persönliche Briefpapiere

Leibold-Workshop Wasserzeichen

Seit Jahren befasst sich Hanspeter Leibold mit der Papierschöpfung auf höchstem Niveau. Seine Studien und Arbeiten machten ihn nicht nur im Rheintal, sondern international bekannt. Heute ist er geachteter Präsident der Schweizer Papierhistoriker, Mitglied der Internationalen Papierhistoriker und des Deutschen Arbeitskreises für Papiergeschichte. So kam er vom Handwerk des Papierschöpfens, das er bis zur Perfektion beherrscht, in einem nächsten Schritt zum Kunsthandwerk. Er veredelte seine Papiere mit kunstvollen Grafiken und Schriften. Sein rastloses Suchen, verbunden mit der Forderung des "Weglassens" brachten Hanspeter Leibold zur sogenannten paperArt, der puren Kunst." (Galerie Altesse, Fürstentum Liechtenstein)

Leibold-Workshop Wasserzeichen

Natürlich interessierten sich auch Erwachsene, wie Sabine Glöckner (li.) für den Workshop "Wasserzeichen" im Museum für Thüringer Volkskunde Erfurt.

Leibold-Workshop Wasserzeichen

Was Briefpapier zu etwas Besonderem macht, ist das Wasserzeichen, erklärt der aus dem Fürstentum Liechtenstein kommende Leibold. Ein ganz persönliches Wasserzeichen kann man sich aus etwas Draht basteln.

Leibold-Workshop Wasserzeichen

Der Umgang mit dem Biegedraht allerdings ist diffizil.

Leibold-Workshop Wasserzeichen

Sinikka Schlütter erfährt vom Papierkünstler Hanspeter Leibold aus Liechtenstein, dass durch das durchscheinende Licht schließlich das Wasserzeichen als transparenteres Bild sichtbar wird.

Leibold-Workshop Wasserzeichen

Selbst geschöpftes Briefpapier, gestaltete Ansichtskarten oder Ähnliches machen deshalb so viel Spaß, da man im Herstellungsprozess viele Dinge beeinflussen kann.

Leibold-Workshop Wasserzeichen

Hier wird auf der Schöpfform ein dickerer Draht in Form eines Buchstabens oder eines Symbols befestigt. 

Leibold-Workshop Wasserzeichen

Diese Figur hinterlässt schließlich einen Abdruck im Papier.

Leibold-Workshop Wasserzeichen

Wasserzeichen geben oft Auskunft über die Papiermühle und die Papiermacher und damit über den Zeitraum der Herstellung des Papiers.

Anna-Lena Kurfels und Janna Schulte-Körne lernen viel im Rahmen des Workshops "Wasserzeichen" mit dem Papierkünstler Hanspeter Leibold aus Liechtenstein im Museum für Thüringer Volkskunde Erfurt.

Leibold-Workshop Wasserzeichen

Kurz vor dem Schöpfen musste die Pulpe noch einmal umgerührt werden, damit die Fasermasse aufgewirbelt wurde. Zieht man schließlich den Schöpfrahmen langsam wieder aus dem Wasser, können sich die Papierfasern in dem Sieb festsetzen.

Wird der Schöpfrahmen dann vorsichtig aus dem Wasser gezogen, lässt man das überschüssige Wasser noch abtropfen. Das Papier wird schließlich auf Filz zum Trocknen gebracht. Anna-Lena Kurfels und Sinikka Schlütter sind zufrieden.
Wasserzeichen sind übrigens ein Merkmal europäischer handgeschöpfter Papiere seit dem späten 13. Jahrhundert