Ein Voting zur Wahl der schönsten Weihnachtspyramide Deutschlands
Die erste Etage der Erfurter Pyramide stellt eine Weihnachtsmarktszene dar. Sie symbolisiert den Erfurter Weihnachtsmarkt mit seinen Holzbuden, den vielen Leckereien sowie den Besuchern. Natürlich darf auf dem Weihnachtsmarkt der Landeshauptstadt die Thüringer Bratwurst nicht fehlen, aber auch der Nikolaus, der jedes Jahr den Markt eröffnet, ist dargestellt. Erzgebirgische Weihnachtsfiguren werden auf der zweiten Ebene präsentiert. Sie ist eine Referenz an die Heimat der Weihnachtspyramide, denn es werden ausschließlich erzgebirgische Weihnachtsfiguren dargestellt.
Auf der mittleren Ebene findet man schließlich die Erfurter Persönlichkeiten, wie Martin von Tours, Bonifatius, Till Eulenspiegel oder Martin Luther, und die Gloriosa, die die größte freischwingende mittelalterliche Glocke der Welt ist. Gegossen wurde die Gloriosa, die sich im Original im Dom befindet, am 08.07.1497 durch Meister Gerhard Wou aus Kampen. Sie gehört, wie alle Fachleute übereinstimmend behaupten, weltweit zu den Glocken mit besonders schönem Klang. Der um 316 geborene Martin von Tours ist übrigens Erfurts Stadtpatron.
Der Legende nach teilte der heilige Martin seinen Mantel für einen Bettler. In der folgenden Nacht erschien ihm dann Christus mit dem Mantelstück bekleidet: Er war es, der Martin als Bettler geprüft hatte. Bonifatius ließ in Erfurt eine Kirche bauen und gründete ein Bistum. Einem aus dem Jahr 742 stammenden Brief des Apostels der Deutschen an Papst Zacharias verdankt Erfurt die Ersterwähnung. Till Eulenspiegel , der Schalksnarr, um 1300 geboren, soll in Erfurt dem Esel das Lesen beigebracht und so die berühmten Professoren der Erfurter Universität gefoppt haben und Martin Luther studierte an der Erfurter Universität. Am 2. Juli 1505 gelobte er während eines schweren Unwetters Mönch zu werden. Am 17. Juli 1505 trat er als Novize in das Augustinerkloster ein. 1507 wurde er in der Kilianskapelle am Dom zum Priester geweiht. Danach studierte er zwei Jahre lang in Erfurt Theologie. Nachdem er 1508 in Wittenberg gelehrt hatte, kehrte er 1509 nach Erfurt zurück. Erfurt besuchte er, auch nachdem er 1511 nach Wittenberg gegangen war, öfters, wenn auch immer nur für kurze Zeit. Der zehnjährige Aufenthalt in Erfurt zwischen 1501 und 1511 hat Luther tief geprägt. Die Erfurter Universität nannte er später: meine Mutter, der ich Ehrerbietung schulde.
Foto: Hans P. Szyszka, Erfurt
Die 4. Etage bietet schließlich Kurrendesänger. Kurrenden waren Schülerchöre, die auf Straßen und bei Amtshandlungen sangen. Das Wort "Kurrende" leitet sich vom lateinischen "currere" ab, was mit "laufen/herumlaufen" zu übersetzen ist. Ursprünglich zogen die Gruppen von Haus zu Haus, trugen deutsche und lateinische Weihnachtslieder vor und sammelten auf diese Weise Brote, Obst, Nüsse, Süßigkeiten oder kleinere Geldspenden, um damit auch armen Kindern ein würdiges Weihnachtsfest zu ermöglichen.
Die 5. und letzte Etage trägt die Fanfarenengel. In den Erzgebirgsstädten waren früher zur Adventszeit Fanfarenbläser von den Kirchtürmen zu hören. Auch heute noch klingt in der Adventszeit festliche Bläsermusik von vielen Türmen, so auch vom Bartholomäusturm in Erfurt, um das nahende Weihnachtsfest zu verkünden. Die Erfurter Pyramidenspitze ist der Turmspitze des Mariendoms nachempfunden, so dass auch hier ein Bezug zu Erfurt und dem Ort des Weihnachtsmarktes geschaffen wurde.
Die Erfurter Weihnachtspyramide wurde ausschließlich aus Spenden und Sponsoring finanziert. Seit dem Jahr 2000 wurde zu jedem Weihnachtsmarkt bei den Teilnehmern für die Anschaffung der Original Erzgebirgischen Weihnachtspyramide gesammelt. Aber auch viele Unternehmen und Bürger, für die eine weihnachtlich festlich geschmückte Innenstadt ein wichtiges Anliegen ist, haben für die Weihnachtspyramide gespendet.
Auf der MDR-Seite kann ein Votum für die beliebteste Weihnachtspyramide Deutschlands abgegeben werden. Bereits im Jahre 2008 hatte der MDR die Top Ten der schönsten Weihnachtsmärkte Deutschlands gesucht. Damals hatte Erfurt den 1. PLatz belegt.