Wie gemalt: Bildner im 21. Jahrhundert

15.11.2010 15:50

Eröffnet wurde am Wochenende in der Kunsthalle Erfurt im Haus zum Roten Ochsen die Ausstellung "wie gemalt. Bildner im 21. Jahrhundert ". Die computergenerierten Bilder, Fotografien, Videos und Installationen werden bis zum 16. Januar 2011 gezeigt.

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Unsere Gegenwart bietet uns eine Varietät technischer bildgebender Verfahren, die es uns ermöglichen, vorgegebene Bilder digital zu vervielfältigen oder zu transformieren. Die enge Verbindung traditioneller Bildmedien mit dem Computer versetzt Künstler heute in die Lage, neue Bildwelten zu erzeugen, bis hin zur computergestützten Schaffung von Bildern in virtuellen Räumen. Haben sich die klassischen Maltechniken unter handwerklichen Rahmenbedingungen entwickelt – als Handhabung von Pigmenten in Verbindung mit Löse- und Bindemitteln, Tinkturen, Pinseln, Spachteln, Papieren, Tafeln, Leinwänden oder Wänden – die über Jahrhunderte hinweg verfeinert und variiert wurden, so bietet die sich heute rasant verändernde Welt der bilderzeugenden Techniken auch neue Sichten auf die Möglichkeiten, wie man zu Bildern kommt.
Abb.: Stefan Fahrnländer, Kopflos, 2010, Pigmentdruck auf Holz. VG Bild-Kunst, Bonn 2010

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Das gilt ebenso für die Erzeugung eines speziellen Aspektes des künstlerischen Bildes: das Malerische. Lange eine Domäne allein der Malerei und der Zeichnung (Tempera, Aquarell), gibt es heute eine breite Varietät an Möglichkeiten, auf künstlerischem Wege mit dem Malerischen umzugehen. "Das Malerische ist nicht an das Medium gebunden", schrieb Hans-Werner Schmidt im Vorwort des Katalogs zur Ausstellung "Malerei ohne Malerei", die 2002 im Museum der Bildenden Künste Leipzig gezeigt wurde.
Abb.: Gerhard Mantz , Akzeptable Toleranz, 2009, Pigmentierte Tinte auf Leinwand, 55 x 100 cm

Pressegespräch zur Ausstellung "Wie gemalt"

Das Projekt "wie gemalt" greift dieses Motiv wieder auf. Die daran beteiligten Künstlerinnen und Künstler – Stefan Fahrnländer (*1959), Christel Fetzer (*1967), Susanne Kutter (*1971), Gerhard Mantz (*1950), Laura Padgett (*1958), Christina Paetsch (*1963), Wolfgang Rüppel (*1942) – die alle zur Pressekonferenz erschienen waren, beschäftigen sich mit Aspekten des Malerischen, ohne jedoch klassische Maltechniken zu verwenden.

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Gezeigt werden aktuelle Arbeiten, die aus den Perspektiven der Computerkunst (Inkjet-Malerei, digitale Collagen), der Grafik (Siebdruck), der Skulptur, der Installation, der Videokunst und der Fotografie die zum Teil extrem gewandelten Aspekte des Malerischen in der Kunst heute verkörpern.
Gedankt wird für die freundliche Unterstützung der Sparkasse Mittelthüringen, dem Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur, der Helaba-Landesbank Hessen-Thüringen und der Firma bethke-projekt-erfurt. Geöffnet ist die Ausstellung in der Kunsthalle Dienstag bis Sonntag 11 - 18 Uhr, Donnerstag 11 - 22 Uhr und Feiertag 11- 18 Uhr.
Abb.: Susanne Kutter, Swaying Palm Trees line the Sandy White Beaches, as they meet the Atlantic Ocean, 2002, Installationsansicht Museum MARTa, Herford 2009. VG Bild-Kunst, Bonn 2010